Gruppenfoto mit AWO Mitarbeiterin Philine Tampe (4. von links), AWO Fachbereichsleiterin Gabriele Schuppe (2. von rechts) und einigen Bewohnern aus den AWO Flüchtlingsunterkünften, die beim 10-Kilometer-Lauf gestartet sind.

Eine verbindende Aktion

AWO beim ADAC-Marathon - seit 24 Jahren dabei

Region Hannover/ Hannover. Seit 24 Jahren beteiligt sich die AWO Region Hannover am Marathon-Wochenende unter dem Motto „AWO gegen Ausgrenzung – Unsere Sprache ist Integration“ und setzt ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Integration. In diesem Jahr gingen am 13. und 14. April 2024 insgesamt 324 Läuferinnen und Läufer für die AWO an den Start: 265 Kinder bei den Kinderläufen am Familientag und 59 Erwachsene in den verschiedenen Laufdisziplinen am Sonntag. Alle trugen die gleichen AWO Shirts im unverkennbaren AWO Rot mit dem aufgedruckten Motto. Während der Veranstaltung begegnen sich Menschen aus vielen Nationen, sei es als Läuferinnen und Läufer in den verschiedenen Disziplinen oder als freiwillige Helferinnen und Helfer im AWO Zelt auf der Wiese neben dem Rathaus, das wie jedes Jahr zentrale Anlaufstelle und beliebter Treffpunkt war.

265 AWO Kinder sind mitgelaufen

Den Auftakt bildete am Samstag der Familientag mit den Kinderläufen. Auf einer 800 Meter langen Laufstrecke mit Start und Ziel auf dem Friedrichswall vor dem Rathaus gingen die Kinder ab 13:30 Uhr in verschiedenen Altersklassen an den Start, die jüngsten unter ihnen begleitet von ihren Eltern. „Es ist sehr schön, dass nach der Corona-Pandemie die Zahl der teilnehmenden Kinder aus unseren Kindertagesstätten wieder gestiegen ist“, freut sich der AWO Vorstandsvorsitzende Dirk von der Osten.

„Letztes Jahr haben wir mit drei Kindern angefangen, dieses Jahr sind wir deutlich gewachsen“, sagt Sabina Graß-Cremerius, Leiterin des AWO Familienzentrums Schapers Kamp. Zur Vorbereitung gab es für die 12 teilnehmenden Kinder seit Ende Februar zwei Trainingseinheiten pro Woche mit Aufwärmübungen, kleinen Laufeinheiten und Dehnübungen. Beim Lauftraining waren viele Kinder dabei, die in diesem Jahr noch zu jung sind, um mitzulaufen. „Sie wollten aber unbedingt trainieren und nächstes Jahr beim Kinderlauf starten“, so Graß-Cremerius. Auch die 19 Kinder der Kita Dresdener Straße wurden mit Laufrunden und Bewegungsspielen auf den Kinderlauf vorbereitet. „Unter den teilnehmenden Kindern sind mehrere mit Fluchthintergrund dabei“, berichtet Lennart König. Der stellvertretende Kitaleiter freut sich besonders, „dass alle gemeinsam diese verbindende Aktion erleben können.“ Zusammen in der Gruppe etwas zu schaffen und dabei Spaß zu haben, sei für die Kinder eine sehr schöne und wichtige Erfahrung, hebt auch Beate Busse, Leiterin der AWO Kindertagesstätte Edenstraße hervor“, die mit insgesamt 32 Kita- und Hortkindern dabei war.

Das AWO Familienzentrum Elmstraße brachte 28 Kindern und 10 Eltern mit. Die Kindergartenkinder trainierten auf dem Außengelände der Kita, die Hortkinder gingen mit der ehemaligen Kitaleiterin und erfahrenen Hobbyläuferin Kirstin Heitmann zum Training an den Märchensee im Stadtteil. „Die Kinder haben sich sehr auf die Veranstaltung gefreut“, erzählt Einrichtungsleiterin Anja Sand. Auch das Motto der AWO “Wir grenzen niemanden aus” wurde im Vorfeld thematisiert. “In unseren Gesprächsrunden geht es oft darum, welche Erfahrungen die Kinder selbst gemacht haben, wie sie sich dabei gefühlt haben, wie sie damit umgegangen sind, mit wem sie darüber gesprochen haben und wo sie sich Hilfe holen können”, erklärt Sand. “Als Kita und Familienzentrum wissen wir, dass die Menschen, die zu uns kommen, Erfahrungen mit Ausgrenzung gemacht haben.”

Die AWO Mitarbeitenden Stephanie Rind und Nils Kortmann sind den Marathon gelaufen

Am Sonntag, dem Marathontag mit den Disziplinen Marathon, Halbmarathon, Marathon-Staffel, 10 Kilometer-Lauf sowie Walking & Nordic Walking, standen die Erwachsenen im Mittelpunkt. Stephanie Rind, Leiterin der AWO Kita Harmsmühlenstraße, und Nils Kortmann, AWO Fachstelle Schulvermeidung, sind am Sonntag den Marathon gelaufen und glücklich ins Ziel gekommen. Für beide war es das erste Mal.

Nachdem Rind im Jahr 2022 die Halbmarathondistanz erfolgreich absolviert hatte, kam die Idee auf, sich der Herausforderung eines Marathons zu stellen. „Ich war damals so glücklich und stolz auf mich, die fast 22 Kilometer geschafft zu haben. Ausschlaggebend für die Anmeldung zum Marathon war dann ihre neue Stelle als Leiterin der Kindertagesstätte in Springe im vergangenen Jahr. „Ich habe meiner Familie und meinen Freunden gesagt, wenn ich die Stelle bekomme, melde ich mich für den Marathon an.“ Dann habe sie keinen so langen Arbeitsweg mehr und mehr Zeit zum Trainieren. Mit der Arbeitsaufnahme begann auch ihr Trainingsplan für den Marathon.

Am Laufen fasziniere ihn die Einfachheit und die Tatsache, dass jede Person diesen Sport überall ausüben kann, sagt Nils Kortmann. „Ich finde es spannend zu sehen, wozu der eigene Körper in der Lage ist und sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.“ Vorbereitet hat er sich nach einem üblichen 12-Wochen-Plan mit wöchentlich wechselnden Laufdistanzen- und -geschwindigkeiten. „Eigentlich wollte ich erst im Herbst meinen ersten Marathon laufen und hatte mich beim Hannover Marathon für die Halbmarathondistanz angemeldet“, sagt Kortmann. Doch das Training lief gut und auch das Gefühl stimmte, so dass er sich kurzfristig für die volle Distanz anmeldete.

Philine Tampe war mit zehn Bewohnern aus den AWO Flüchtlingsunterkünften dabei. „Sie freuen sich, gemeinsam mit der AWO ein Zeichen gegen Ausgrenzung zu setzen“, sagt die AWO Einrichtungsleiterin. Um ihnen die Teilnahme am Lauf zu ermöglichen, hat die AWO Stiftung Soziale Zukunft die Startgebühren übernommen. „Sie bringen viel Motivation mit, hier Fuß zu fassen“, sagt Tampe. So engagiert sich einer der Läufer ehrenamtlich in einer Unterkunft für geflüchtete Familien, ein anderer strebt eine Pflegeausbildung an und beginnt nun sein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung. „Uns ist es wichtig, die Motivation der Menschen aufzugreifen, daran anzuknüpfen, sie bei ihren Integrationsschritten in Deutschland zu unterstützen und ihnen Teilhabe zu ermöglichen.“

“Was vor 24 Jahren als einmalige Aktion begann, ist inzwischen zu einem festen Bestandteil unseres Engagements geworden”, betont Dirk von der Osten. „Mit unserem Motto setzen wir ein Zeichen für Zusammenhalt und Integration und bringen Menschen zusammen.“ Insbesondere in einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität wichtiger denn je seien. „Der ADAC-Marathon bietet eine große Plattform, um diese Werte zu demonstrieren.“

Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren für die finanzielle Unterstützung:

Niedersachsen packt an
Spar + bau
agsta architekten

Wir freuen uns auf den nächsten Marathon in Hannover am 5.und 6. April 2025.

Text & Fotos: Gaby Kujawa/AWO Hannover

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