Region Hannover/Hannover-Badenstedt. „Wir möchten von Ihnen hören, welche Wünsche sie an die Politik haben“, sagte Kerstin Klebe-Politze, Ratsfrau und Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt, bei ihrem Besuch im AWO Familienzentrum Petermannstraße in Badenstedt. Mit dabei: zwei SPD-Kandidaten für den Stadt- und Bezirksrat, Björn Hensoldt und Rolf Schulz. Burkhard Teuber, Vorstandsvorsitzender der AWO Region Hannover, wies auf die fehlenden Kitaplätze in der Stadt hin. „Es fehlen rund 1000 Plätze, die Abdeckung ist auf fast 95 Prozent gesunken.“ Corona habe die Situation verschärft – vielen Kindern fehlt die Zeit in der Kita für ihre persönliche Entwicklung und auch wir empfehlen manchen Eltern die Kinder ein Jahr länger in der Kita zu belassen. “
Ingrid Kröger, Fachbereichsleiterin Tageseinrichtungen für Kinder bei der AWO, wünscht sich von der Politik mehr Unterstützung für Kinder, die sozial-emotional auffällig werden. „Auch hier hat die Corona-Pandemie dazu geführt, dass in unseren Kitas vermehrt Kinder mit Aggressionen auffällig werden“, so Kröger. Einige seien nicht mehr betreubar. Diese Kinder müssen einzeln und intensiv begleitet werden, das ist in der Kita nicht leistbar“ , betonte die Fachbereichsleiterin.
Gabriele Noack, Koordinatorin des Familienzentrums Petermannstraße, lobte, dass die Auslagerung der Einrichtung im Zuge des anstehenden Neubaus gut funktioniert und die Stadt gut gehandelt habe. Die Krippe ist in die neu aufgestellten Container auf dem Gelände der benachbarten Gebrüder-Körting-Grundschule umgezogen, „Wir sind sehr froh, dass wir ganz in der Nähe bleiben konnten, rings um die Baustelle“, sagte Noack, deren Einrichtung derzeit insgesamt 95 Kinder betreut. Sie betonte, wie wichtig Familienzentren für die einzelnen Stadtteile sind. „Wir öffnen damit die Kita ins Quartier und auch bauen eine Brücke zu den Familien, die man sonst nicht erreichen würde“, so Noack. Viel Wert lege sie darauf, die Angebote gemeinsam mit den Familien gemäß ihrer Bedürfnisse zu entwickeln. Ein wichtiger Baustein seien auch die Stadtteilmütter- und Väter, die Familien mit Migrationshintergrund in die Familienzentren einbinden. Klebe-Politze lobte die Arbeit des AWO Familienzentrums. „Auch die Zusammenarbeit mit der benachbarten Gebrüder-Körting-Grundschule ist vorbildlich“, sagte sie und versprach, das Familienzentrum weiterhin regelmäßig zu besuchen.
Im benachbarten Vereinsheim des Sportvereins BSC sind extra Räumlichkeiten für eine bestehende und eine neue Kindergartengruppen gebaut worden. Eine Kindergarten – Gruppe und eine Hortgruppe werden in die gegenüberliegende Gebrüder-Körting-Schule ausgelagert. Zum 1. August 2021 wird die AWO die Koordination des Ganztages an der Gebrüder-Körting-Schule übernehmen. Dann werde für die Schulkinder noch ein wichtiges Betreuungsangebot der AWO hinzukommen.
Text & Foto: Christian Degener/AWO