Region Hannover/ Hannover-Bemerode. Die anstehenden Wahlen werfen ihre Schatten voraus – auch beim Seniorenclub der AWO Region Hannover im Stadtteil Bemerode, Kirchrode, Wülferode. Dort machte jetzt Yasmin Fahimi, die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Präsidiums des AWO Bezirskverbandes Hannover, bei einem Clubnachmittag in Bemerode Station. Nach einer Begrüßung durch Bezirksbürgermeister Bernd Rödel und Clubleiterin Karin Brombach kam es zu einem regen Austausch zwischen Fahimi und den rund 20 anwesenden Seniorinnen und Senioren. Die Abgeordnete, die auch Arbeitsmarktexpertin der SPD-Bundestagsfraktion ist, skizzierte zunächst die aktuelle politische Situation, die Ziele ihrer Partei und die Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner CDU, die sich als sehr schwierig gestalte. „Wir können viele Vorhaben einfach nicht umsetzen“, betonte Fahimi.
Die größte Herausforderung der nächsten Jahre sei das klimaneutrale Wirtschaften – der Umbau der Wirtschaft auf Erneuerbare Energien in weniger als 25 Jahren. „Deutlich mehr“ möchte ihre Fraktion bei der Bekämpfung von Langzeitsarbeitslosigkeit tun. Ziel müsse es sein, dass alle Menschen von ihrer Arbeit leben können, so die Arbeitsmarktexpertin. Als eine wichtige Säule der Gesellschaft bezeichnete Fahimi die Sozialwirtschaft, die auf gesunden Füßen stehen müsse. Für sie sei es unverständlich, dass es private, profitorientierte Anbieter in der Pflege gibt. „Wir finanzieren sie aus unseren Beiträgen, das kann doch nicht sein“, so Fahimi. Sie sprach sich für Träger wie die AWO aus, die gemeinnützig orientiert sind.
Um die Arbeit von Pflegekräften aufzuwerten, habe man das Tariftreuegesetz in der Pflege beschlossen. „Das darf jetzt aber nicht auf dem Rücken der zu Pflegenden ausgetragen werden“, betonte Fahimi. Deshalb sprach sie sich für die Deckelung des Eigenanteile aus. „Das war mit unserem Koalitionspartner aber nicht zu machen, das müssen wir in der nächsten Legislatur schaffen“, so Fahimi.
Bei der anschließenden Fragerunde ging es unter anderem um das Thema Home Office. Künftig sollen Mitarbeitende das Recht haben, 24 Tage im Jahr von Zuhause aus zu arbeiten. „In der Gastronomie und anderen Bereichen funktioniert das doch gar nicht – wie soll das denn umgesetzt werden?“, wollte eine der Teilnehmerinnen wissen. Den Anspruch auf Home Office gebe es nur, wenn betriebliche Dinge nicht dagegen sprechen – es könne ihn nur dort geben, wo er auch umsetzbar sei, versicherte Fahimi.
Text & Foto: Christian Degener/AWO