Am Basteltisch Platz genommen: Ministerpräsident Stephan Weil mit Kindern des AWO Familienzentrums.

Stephan Weil zu Besuch im AWO Familienzentrum

Ministerpräsident informiert sich über die Arbeit / Fachkräftemangel ist ein großes Problem

Region Hannover/Hannover-Sahlkamp. Ministerpräsident Stephan Weil hat heute im Rahmen seines Wahlkampfes das Familienzentrum Elmstraße der AWO Region Hannover im Stadtteil Sahlkamp besucht und sich über die Arbeit der Einrichtung informiert. Begleitet wurde er von Bezirksbürgermeister Dr. Wjahat Waraich, Dr. Silke Lesemann, MdL und Präsidentin der AWO Region Hannover, und Adis Ahmetovic, der für die SPD im Deutschen Bundestag sitzt.  

Dirk von der Osten, Vorstand der AWO Region Hannover, und Einrichtungsleiterin Anja Sand begrüßten die Gäste und führten sie durch das Familienzentrum, in dem insgesamt 96 Kinder aus 20 verschiedenen Nationen betreut werden. „Wir haben acht Kinder mit deutscher Herkunft, 88 Kinder haben mindestens einen Elternteil mit einem Migrationshintergrund“, wie Sand berichtete. Ein großes Problem sei, dass ein Großteil der Kinder zuhause keine Sprachvorbilder haben, weil die Eltern entweder gar nicht oder nur wenig Deutsch können. Und beide Stellen zur Sprachförderung in der Kita seien zurzeit nicht besetzt. „Uns fehlen hier einfach die Fachkräfte“, sagte Sand. Viele Kinder seien durch den Lockdown in ihrer Entwicklung stark zurückgeworfen worden und benötigten besondere Förderung. Dass der Fachkräftemangel insgesamt ein großes Problem sei, bestätigte auch von der Osten. „Wir haben zurzeit 56 offene Stellen, die nicht besetzt werden können.“ 

Weil wollte wissen, wie die AWO denn mit dieser Situation umgehen würde. Bisher gelinge es noch, die Stellen über den Vertretungspool der AWO mit rund 100 pädagogischen Fachkräften übergangsweise aufzufangen, erklärte von der Osten. Die Vertretungskräfte fehlten dann allerdings für Krankheits- oder Urlaubsvertretungen. Gute Erfahrungen mache die AWO mit den sogenannten QuiK-Kräften über die Landesförderung „Qualität in Kindertagesstätten. Die QuiK-Kräfte kommen als Quereinsteiger*innen und machen bei der AWO berufsbegleitend die Ausbildung zur/zum sozialpädagogisch*en Assisstent*en. Nach Ausbildungsabschluss blieben rund 90 Prozent bei der AWO. „Damit machen wir gute Erfahrungen“, wie von der Osten betonte, kritisierte aber, dass es keine finanzierte Anleitung für die Kräfte gebe. Hier müsse dringend nachgebessert werden.

Dass die Situation im KiTa-Bereich insgesamt nicht zufriedenstellend sei, darüber waren sich alle einig. So müsse das „Gute-Kita-Gesetz“ weiter ausgebaut werden. Viele Förderprogramme liefen jetzt zum Ende des Jahres aus. „Es ist wichtig, dass die Sprachförderung in der KiTa weitergeht – besonders in einem Stadtteil, wo sehr viele Menschen aus vielen unterschiedlichen Nationen leben“, wie Lesemann betonte. 

Fotos: Christian Degener/AWO, Text: Gaby Kujawa/AWO

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