Hannover. Die Beteiligung von Kindern in den Kitas zu stärken – dafür gibt es jetzt weitere ausgebildete Expertinnen und Experten bei der AWO Region Hannover. Zwei Mitarbeitende aus der AWO Fachberatung sowie vier Leiterinnen und Leiter von AWO Kindertagesstätten sind dazu weitergebildet worden und haben heute ihr Zertifikat erhalten. Federführend für die einjährige Qualifizierung war die Volkshochschule Hannover in Kooperation mit dem Institut für Partizipation und Bildung (IPB) und der Fachhochschule Kiel. „Sie befähigt die Absolventen, Kita-Teams dabei zu begleiten, die Partizipation von Kindern nach den hohen Standards des Konzepts ‚Die Kinderstube der Demokratie‘ einzuführen und weiterzuentwickeln und so die Beteiligungskultur in den Einrichtungen nachhaltig zu verbessern“, erklärt Heike Rahlves, stellvertretende Fachbereichsleiterin Tageseinrichtungen für Kinder bei der AWO Region Hannover.
Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren für Kinder und Jugendliche in Kindertagesstätten sind im Jahr 2012 durch das Bundeskinderschutzgesetz in Kraft getreten. Seitdem arbeitet der Fachbereich der AWO an der Umsetzung in den AWO Einrichtungen. „Die Umsetzung braucht fachliche Begleitung – deshalb haben wir zwei Fachberaterinnen und Fachberater und vier Einrichtungsleitungen als Multiplikatoren ausbilden lassen“, so Rahlves.
Ziel des Partizipationsansatzes sei es, in jeder Kita eine Verfassung zu erarbeiten, in der Kinder, Eltern, pädagogisches Personal und Hauswirtschaft wissen, welche Rechte Kinder haben. „Der Ort Kita soll auch der Ort der Kinder sein. Der Ort, in dem sie über ihren Alltag mitbestimmen und sich beschweren können und gehört werden, wenn sie ungerecht behandelt werden“, erklärt Rahlves. Es gehe vorrangig darum, dass Kinder ihre Selbstwirksamkeit erfahren und demokratisches Handeln erleben und lernen. „Das ist ein Prozess, in dem wir uns befinden – wir sind da auf einem guten Weg“, betont Rahlves.