Region Hannover/ Hannover-Linden. Angesichts steigender Zahlen von Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante will Niedersachsens Kultusminister Grant-Hendrik Tonne (SPD) eine Test-Pflicht für Kinder in Kindertagesstätten prüfen. Ein Team des Fernsehsenders RTL Nord war heute Morgen zu Gast in der AWO Kita Hiltrud-Grote-Weg, um zu erfahren, was die Mitarbeitenden und Eltern der Einrichtung von dem Vorstoß des Ministers halten. Carsten Lücke, Leiter der AWO Kita, befürwortet die Testpflicht für Kinder: „Sie würde uns allen, den Mitarbeitenden, Eltern und Kindern, mehr Sicherheit geben.“ Er gibt aber zu Bedenken, dass nur die sogenannten Lolli-Tests zumutbar für die Kinder sind. „Die Tests für Erwachsene, bei denen Stäbchen tief in den Hals oder die Nase gesteckt werden“, könnten Traumata auslösen – sie sind ja für uns schon unangenehm“, so Lücke.
Bislang stehen drei Corona-Tests pro Woche für die Kita-Kinder bereit, die die AWO den Eltern zur Verfügung stellt. Die Tests sind freiwillig – die Eltern testen ihre Kinder Zuhause. Lücke weist darauf hin, dass das Testen schon jetzt nicht einfach sei für die Familien. „Es gibt Zuhause Stress, wenn sich die Kinder nicht testen lassen wollen. Ein Testzwang würde das verstärken.“
Die Erhöhung der Test-Häufigkeit soll die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Infektionen rechtzeitig zu erkennen und dadurch weitere Ansteckungen zu verhindern. Doch was halten die Eltern von einer Testpflicht? „Wir testen drei Mal pro Woche – es würde uns nichts ausmachen, zwei Mal mehr zu testen“, sagte eine Mutter gegenüber dem RTL-Team. Eine andere Mutter, die ihr Kind gerade in die Kita gebracht hatte, betonte, dass jedes Mitglied der Gesellschaft seinen Teil dazu beitragen sollte, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Dazu gehöre unter anderem, sich impfen zu lassen. Der Testpflicht für Kinder stehe sie skeptisch gegenüber – es müsse sichergestellt sein, dass das Testen kein Trauma auslöst.
Text & Fotos: Christian Degener/AWO