Region Hannover/ Seelze. 2012 wurde die von der Region Hannover, dem Land Niedersachsen und der Stadt Seelze geförderte Frauenberatung Seelze/Garbsen der AWO Region Hannover mit einer Beraterin an zwei Standorten gestartet. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens hat die Einrichtung gestern in Seelze mit Gästen aus Politik und Verwaltung, darunter die stellvertretende Regionspräsidentin Ute Lamla, und Seelzes Bürgermeister Alexander Masthoff, gefeiert.
„Dank des großen Engagements der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und Unterstützung der Kommunen konnte die Beratungsstelle vor zehn Jahren realisiert werden“, sagte Lamla in ihren Grußworten. Die Beratungsstelle mit sehr engagierten Fachfrauen sei als wichtiges Unterstützungsangebot für ratsuchende Frauen in Seelze/Garbsen nicht mehr wegzudenken. Gerade die gute Netzwerkarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten vor Ort als auch mit den Frauenberatungsstellen in der gesamten Region Hannover sei eine der Grundlagen für diese wichtige Aufgabe. „Die Region Hannover wird auch weiterhin die Frauenberatungsstellen nach Kräften dabei begleiten, Frauen und Mädchen zu stärken und sich für sie einzusetzen“, wie Lamla betonte.
„Uns ist es wichtig, rat- und hilfesuchende Frauen mit einem vielfältigen Beratungsangebot zu unterstützen, weiterzuhelfen und sie zu stärken“, sagte Gordon Braun, Vorstand der AWO Region Hannover, und bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen für die Arbeit, die sie leisten.
„Wir arbeiten im Bereich der Beratungsangebote sehr eng und vertrauensvoll mit unseren Kooperationspartnern zusammen – unter anderem im Seelzer Runden Tisch gegen häusliche Gewalt“, hob Masthoff hervor. Dies gelinge mit der AWO Frauenberatung Seelze/Garbsen hervorragend und über die Stadtgrenzen hinaus. „Dementsprechend freuen wir uns sehr darüber, dass die AWO Frauenberatung seit mittlerweile zehn Jahren mit ihrem wichtigen Angebot in Seelze vertreten ist“, unterstrich der Bürgermeister.
In den Beratungsstellen werden Frauen bei Krisen, in Notlagen und bei häuslicher Gewalt beraten. Im Laufe der Zeit sei es aufgrund des steigenden Bedarfs zu einer Personalaufstockung gekommen, so dass jetzt zwei Beraterinnen an jedem Standort tätig sind“, erklärte Ute Vester, Leiterin des AWO Fachbereichs Frauen, auf der Feier. Die AWO Frauenberatung in Seelze ist gemeinsam mit anderen Beratungsstellen in den Räumen des Sozialen Hauses in der Schillerstraße 2 ansässig. „Rund 550 Frauen haben das Beratungsangebot in den vergangenen zehn Jahren in Anspruch genommen“, berichtete AWO Frauenberaterin Julia Sixt. Die Belastungen von Frauen seien vielschichtig. Schwerpunkte der telefonischen wie auch persönlichen Beratung vor Ort seien neben den Themen Trennung/Scheidung, Gewalterfahrungen und dem Thema Wohnungssuche insbesondere die Unterstützung beim Stellen von Anträgen sowie die psychosoziale Beratung. „Unsere Aufgabe sehen wir darin, Frauen in ihrer Autonomie zu bestärken und ihnen Wege in ein selbstbestimmtes Leben aufzuzeigen“, sagte Sixt.
Die Frauen können sowohl zu den offenen Sprechzeiten in die Beratungsstelle kommen als auch nach telefonischer Terminvereinbarung zeitnah einen Termin erhalten. Durch die gute Vernetzung am Standort Seelze mit dem Jugendamt, der Suchtberatung, der Familien -und Erziehungsberatungsstelle, der Polizei, den Familienzentren, den Schulen und vielen anderen Netzwerkpartner*innen kann den hilfesuchenden Frauen auf unterschiedlichen Ebenen geholfen werden. Vesper hob insbesondere die Kooperation mit der Seelzer Gleichstellungsbeauftragten Gabriela Giesche hervor, die zum Entstehen und Bestehen der Frauenberatungsstelle deutlich beigetragen habe.
Bereits seit 20 Jahren gibt es das Gewaltschutzgesetz. Seit 2020 gab es einen kontinuierlichen Ausbau der Frauenberatungsstellen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind oder waren. Der Bedarf nach einer Fachberatung bei physischer, psychischer und struktureller Gewalt ist konstant geblieben. „Daher sind wir sehr froh, dass wir auch in den schweren Zeiten der Corona-Pandemie das Beratungsangebot aufrechterhalten konnten, um Frauen entweder vor Ort oder auch telefonisch zu unterstützen“, sagte Vesper.
Text & Fotos: Gaby Kujawa/AWO