Region Hannover/ Langenhagen. Impfstart in den Pflegeheimen der AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH: Heute sind die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende der City Park Residenz Langenhagen mit dem neuen Impfstoff gegen Corona geimpft worden. „Ich bin richtig froh, dass es los geht – das wird zu einer Entspannung in unseren Pflegeheimen führen“, sagt Dirk von der Osten, Geschäftsführer der AWO Jugend- und Sozialdienste, die neben Langenhagen noch zwei Pflegeheime in Gehrden und Sehnde betreibt. Zwei Teams mit vier Personen von den Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Malteser, Arbeiter-Samariter-Bund und Johanniter sind heute und morgen im Auftrag des Impfzentrums der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover zu Gast in der Citypark Residenz, unter ihnen ein Arzt, der vor Ort Fragen zur Impfung beantwortet.
„Priorität haben die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärt von der Osten. Dabei beruht die Impfung auf Freiwilligkeit – von den 154 Bewohnenden haben sich 130 für eine Immunisierung mit dem neuen Impfstoff von Biontech/Pfizer bereit erklärt, berichtet Jan Behnen, Leiter der City Park Residenz. Mit der Resonanz sei man sehr zufrieden, da der Impfstart spontan anberaumt worden und die logistische Umsetzung aufwändig sei. „Wir konnten die Bewohnerinnen und Bewohner nicht einfach per Flugblatt benachrichtigen – viele haben Gesprächsbedarf. Außerdem hat ein Teil unserer Bewohner einen gesetzlichen Vormund, den wir vorher fragen müssen“, erklärt Behnen. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hätten sich mehr als die Hälfte für die Impfung entschieden. „Die Impfbereitschaft deckt sich mit den Erkenntnissen aus anderen Pflegeheimen“, betont von der Osten. Er hofft, dass die mobilen Impfteams später auch die Mieterinnen und Mieter der Betreuten Wohnens immunisieren – von ihnen hätten bereits 100 von 180 ihre Impfbereitschaft signalisiert.
Für die Mitarbeitenden der City Park Residenz sei die Corona-Pandemie eine zusätzliche große Belastung – vor allem psychisch. „Alle Mitarbeitenden haben natürlich seit Monaten Angst, das Virus in die Einrichtung zu tragen, was schlimme Folgen haben könnte“, sagt von der Osten. Je mehr Mitarbeitende und Bewohnende geimpft sind, desto mehr entspanne sich die Lage. „Wir sehnen uns alle nach Normalität“, so Behnen. Corona sei auch vom Arbeitsaufwand eine zusätzliche Belastung. Jeder Mitarbeitende der Einrichtung wird zwei Mal pro Woche auf Corona getestet, auch die vielen externen Therapeuten, die regelmäßig im Pflegeheim arbeiten, müssen beim Betreten der Einrichtung getestet werde. „Dafür müssen wir einen Mitarbeitenden beschäftigen – das bindet Arbeitskraft in einem Bereich, in dem ohnehin Fachkräftemangel herrscht“, so von der Osten. Die neuen Impfstoffe bezeichnete er als große Chance, die Pandemie zu bekämpfen und die Ansteckungsgefahr in den Pflegeheimen zu minimieren. „Die Immunisierung ist ist jetzt eine gemeinschaftliche soziale Aufgabe“, betont der Geschäftsführer.
Text und Foto: Christian Degener/AWO