Thomas Thor leitet die AWO Fachstelle Schulvermeidung.

„Mit Abstand kompetent und sicher bleiben“

AWO Fachstelle Schulvermeidung nimmt Gruppenangebote wieder auf

Hannover. „Normalerweise betreuen wir hier acht Jugendliche“, sagt Thomas Thor, Leiter der Fachstelle Schulvermeidung der AWO Region Hannover. Im außerschulischen Lernort „Glashütte“ erhielten die 13- bis 17-Jährigen Unterricht in Deutsch, Mathe, Englisch, Sozialkunde und Werken sowie ergotherapeutische und sozialpädagogische Hilfe. „Auch in den Angeboten „Konnex“ und dem Präventionsprojekt werden in normalen Zeiten jeweils zwischen 20 und 30 Jugendliche beraten und begleitet.“ Seit heute bietet die AWO Fachstelle wieder Unterricht und Werken an. „Natürlich nach Abstimmung und mit Einverständnis der Eltern“, wie Thor betont.

Während der Schulschließungen wurde das Angebot umgestaltet und die Beratung rund um das Thema Schulvermeidung umfassend durchgeführt – auch für andere Einrichtungen und Träger sowie Schulen aus dem Stadtgebiet. Anfangs per Telefon und E-Mail. „Nun nehmen wir auch die persönliche Beratung wieder auf“, berichtet Thor.

Wenn Kinder und Jugendliche Schwierigkeiten in der Schule haben und keine Perspektiven mehr sehen, bietet die AWO Fachstelle Schulvermeidung Schülerinnen und Schülern Hilfe an: Mit drei methodisch unterschiedlichen Ansätzen entwickeln hier die pädagogischen Fachkräfte in enger Zusammenarbeit mit Schulen, Eltern und anderen Jugendhilfe-Einrichtungen tragfähige Perspektiven. Ziel ist es, dass die Jugendlichen wieder regelmäßig zum Unterricht in die Schule kommen.

„Wir haben die Jugendlichen und Familien telefonisch gefragt, ob sie einen persönlichen Kontakt zu uns haben möchten“, berichtet Thor. Und ein Großteil von ihnen – rund 95 Prozent – seien froh, wieder Gelegenheiten und Räume zu erleben, die ihnen Struktur bieten. Die mit Telefon und E-Mail gestalteten persönlichen Kontakte hätten nachhaltige Konsequenzen für die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung. „Gerade junge Menschen brauchen vielfältige Beziehungen und Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen, um ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln“, erklärt Thor. Telefonate und Socialmedia könnten mangelnden persönlichen Austausch nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

Die Jugendlichen werden von den AWO Fachkräften instruiert, wie sie sich in der Einrichtung zum gegenseitigen Schutz verhalten müssen. „Angebote wie gemeinsames Kochen und Essen können hoffentlich bald wieder stattfinden“, so Thor. Außenaktivitäten würden als Einzelkontakt angeboten, zum Beispiel durch gemeinsames Spazierengehen. „In diesen Zeiten heißt es mit Abstand kompetent und sicher bleiben“, sagt Thor.

„Wir gestalten die persönliche Beratung und Begleitung durch häufige Telefonkontakte.“ Die Aufgaben der perspektivischen Förderplanung seien eine große Herausforderung, betont Thor. „Hilfeplangespräche im Rahmen vom Jugendamt müssen dringend geführt werden, Vermittlungen in Ergänzung- und Ersatzschulen oder auch ein Praktikum als Schulpflichtersatz sind vor dem Hintergrund von Planungsunsicherheit erschwert.“ Diese Situation sei ungewohnt und erfordere viel Geduld.

„Die aktuelle Lage macht deutlich, der Mensch ist ein Resonanzwesen“, so Thor. „Wir brauchen andere Menschen um uns herum, die uns bestärken, herausfordern und das Gefühl vermitteln, Teil einer Gemeinschaft zu sein.

Zum Hintergrund:

Die Fachstelle Schulvermeidung der AWO Region Hannover fördert sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen, die ihrer Schulpflicht nicht nachkommen und vom Schulsystem nicht mehr erreicht werden. Ziel ist eine Reintegration in das Bildungssystem beziehungsweise eine Unterstützung und Begleitung von Jugendlichen als Vorbereitung auf die Berufsbiografie.

Glashütte ist ein außerschulischer Lernort. Schülerinnen und Schülern erhalten in Kleingruppen mit acht Teilnehmenden Unterricht in Deutsch, Mathe, Englisch, Sozialkunde und Werken sowie ergotherapeutische und sozialpädagogische Hilfen
KonneX bietet ambulante Beratung und Begleitung für die Jugendlichen unter Einbeziehung der Familien.
Das Präventionsprojekt erweitert das Angebot mit frühzeitigen Hilfen an festen Partnerschulen, um den aktuellen Schulbesuch zu stabilisieren.

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