Hannover/ Sahlkamp. Normalerweise wird Hannah Heuking sofort von Kindern umringt, wenn sie die AWO Kita Elmstraße betritt. Doch seit März hat die Musikpädagogin der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover die Einrichtung nicht mehr betreten – auch beim heutigen Konzert auf dem Außengelände muss die sonst übliche „Gruppenumarmung“ ausfallen. Und gemeinsames Singen ist laut Verordnung auch noch nicht erlaubt. „Trotzdem ist es für die Kinder eine tolle Abwechslung: Bei einem Gartenkonzert live dabei zu sein, ist für sie in diesen Zeiten etwas ganz Besonderes.“, sagte Kitaleiterin Manuela Thierling. 50 Kinder versammelten sich auf dem Außengelände, für jede Kitagruppe war eine extra Fläche ausgewiesen, auf denen die Kinder während des Konzerts mit genügend Abstand auf Stühlen saßen. „Die Organisation war eine Riesenlogistik“, so Thierling.
Heuking, die die Idee zu diesem Gartenkonzert hatte, um weiter in Kontakt mit den Kindern zu bleiben, brachte Lieder mit, die sie während der Coronazeit selbst geschrieben hatte. An der Seite ihrer Kolleginnen Heidrun-Lotte Gratzel und Anita Sreckovic sang sie von der Langeweile während des Lockdowns und wie sie bekämpft wurde, über Viren, Bakterien und das Händewaschen und bezog dabei die Kinder immer mit ein. Die drei Musikpädagoginnen sangen, tanzten, klatschten, schauspielerten und begeisterten die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer eine Stunde lang. „Das Thema Corona beschäftigt uns seit Monaten – wir wollten es kindgerecht aufarbeiten und vermitteln“, erklärte Heuking.
In der AWO Kita läuft schon seit mehreren Jahren das Projekt „Singen, Spielen, Tanzen“ mit der Musikschule Hannover. Einmal pro Woche führt eine Musikpädagogin die Kinder spielerisch an die Musik heran. „Singen und Musizieren hat in unserer Kita einen hohen Stellenwert“, sagt Thierling. Lieder zu singen, fördere nicht nur die musikalischen Fähigkeiten, sondern unterstütze auch die sprachliche Entwicklung und das mathematische Verständnis, helfe Aggressionen abzubauen und mache glücklich.