Die vierjährige Laura schlägt auf den Gong und eröffnet die „Befindlichkeitsrunde“.

Kita-Kinder machen Yoga

Insgesamt 30 Jungen und Mädchen der AWO Kita Freudenthalstraße erhalten zwei Mal pro Woche Unterricht

Region Hannover/ Hannover-Stöcken. „Mir geht es gut“, sagt der fünfjährige Liam. „Ich habe gut geschlafen.“ „Mir geht es nicht so gut, weil ich Schnupfen habe“, sagt Anna, sechs Jahre alt. Dann ist die vierjährige Laura an der Reihe. Vorsichtig schlägt sie auf den Gong und sagt schüchtern: „Bei mir ist alles gut“. Sabine Günther, Erzieherin in der Kita Freudenthalstraße im hannoverschen Stadtteil Stöcken und Yoga-Lehrerin, nickt zufrieden. „Dann können wir die Befindlichkeitsrunde beenden und anfangen, uns warm zu machen.“ Günther, die zwei Mal wöchentlich insgesamt 30 Kindern der Kita im Alter von 3 bis 6 Jahren Yoga-Unterricht gibt, geht zu ihrer kleinen Musikanlage und drückt die Abspielen-Taste. Kurz darauf erklingt das Pippi Langstrumpf-Lied und die acht Kinder laufen zu Zeilen wie „Ich mach’ mir die Welt – widdewidde wie sie mir gefällt“ fröhlich im Kreis umher.  Zwischendurch hüpfen die Kinder auf und ab, ihr Lachen mischt sich mit der heiteren Stimme vom Band.

Kurze Pause, dann geht es in die Yoga-Stellungen. Spielerisch: Günther erzählt eine Geschichte von Tieren im Wald, die Kinder dürfen sich ihr Lieblingstier aussuchen und mit einer Yoga-Pose nachstellen. „Es müssen keine perfekten Figuren sein – darum geht es nicht“, sagt Günther. Kinder seien von Natur aus sehr beweglich, die Beweglichkeit nehme erst im Alter ab. Yoga helfe ihnen dabei, sich und ihren Körper spielerisch kennenzulernen, auch ihre Grenzen. Und es fördere die Ausdauer, Konzentration im Alltag und schaffe Selbstbewusstsein. Die Befindlichkeitsrunde am Anfang diene dazu, sich selbst und andere besser einschätzen zu können, und fördere Empathie. „Die Kinder lernen ihre Gefühle kennen und auf die Gefühle der anderen Acht zu geben“, erklärt Günther. Sie habe außerdem festgestellt, dass sie ausgeglichener sind und besser zur Ruhe kommen.

„Das ist ein freiwilliges Angebot, die Kinder entscheiden selbst, ob Yoga was für sie ist“, betont Cornelia Hau, Leiterin der Kita. „Manche Kinder stellen beim ersten Mal fest, dass es ihnen keinen Spaß macht, und hören wieder auf. Die Kinder, die weitermachen, sind mit Begeisterung dabei“, ergänzt Günther. Die Yoga-Begeisterung der Kleinen schwappe auch auf ihre Familien über. „Als wir im Frühjahr wegen Corona geschlossen hatten, schickten uns die Eltern Fotos, die sie Zuhause beim gemeinsamen Yoga mit ihren Kindern zeigen“, berichtet Hau.

Weitere Informationen gibt es bei Cornelia Hau, Leiterin der AWO Kita Freudenthalstraße, unter der Telefonnummer 0511 791314.

Fotos & Text: AWO/ Christian Degener

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