„Jeder verdient eine dritte Chance“: Unter diesem Motto haben sich mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jugendwerkstätten der Region Hannover heute mit einem Flashmob am Kröpcke am bundesweiten Aktionstag der Produktionsschulen beteiligt. Darunter auch Jugendliche und Mitarbeiterinnen der Jugendwerkstatt Nadelöhr der AWO Region Hannover. Mit der Aktion, die vom Arbeitskreis der Jugendwerkstätten in Hannover und Region organisiert wurde, wollten die Teilnehmenden auf die besondere Situation der Jugendwerkstätten hinweisen. Die Jugendwerkstätten werden bis Ende 2020 als Projekt gefördert, der Arbeitskreis fordert jedoch ihre Anerkennung als notwendiges Regelinstrument der Jugendhilfe und ihre dauerhafte Finanzierung durch das Land und die Kommunen. „Jugendwerkstätten reagieren flexibel und nachhaltig auf gesellschaftliche Herausforderungen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Bildungssystems“, sagt Heike Seiker, Leiterin des AWO Weiterbildungszentrums.
Seiker verwies auf eine Studie der Bertelsmann Stiftung, wonach im vergangenen Jahr rund 80.000 junge Menschen in Deutschland weder eine Ausbildung noch ein Studium begonnen haben, da es im Bildungssystem keine Alternative gebe zur Schule plus Studium und zur dualen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule, um ins Berufsleben einzusteigen. Deshalb seien die Jugendwerkstätten eine wichtige dritte Stütze im deutschen Bildungssystem und böten den jungen Menschen „eine dritte Chance“. „Wir kümmern uns um Jugendliche, die aus dem System fallen und dafür benötigen wir verlässliche Rahmenbedingungen“, sagt Seiker und betont: „Deshalb fordern wir, dass das Land und die Kommunen die Jugendwerkstätten dauerhaft finanzieren.“
Weitere Informationen:
www.meine-dritte-chance.de
www.jugendwerkstaetten-was-sonst.de