Region Hannover/ Hannover-Stöcken. Michel Görne leitet die Kindertagesstätte und das Familienzentrum Freudenthalstraße der AWO Region Hannover. Der 32-Jährige ist Nachfolger von Cornelia Hau, die mehr als 20 Jahre die Einrichtung im Stadtteil Stöcken geleitet hat und Ende des Jahres in den Ruhestand gegangen ist. Er komme von der Basis, wie der Erzieher und Fachwirt für Kindertagesstätten erzählt. Mit 20 hat Görne die vierjährige Ausbildung abgeschlossen, danach ein Jahr Zivildienst gemacht und anschließend als Erzieher gearbeitet – in verschiedenen Einrichtungen und bei unterschiedlichen Trägern. „Ich wollte erst einmal Erfahrungen in der Arbeit mit den Kindern sammeln.“ Den Fachwirt für Kindertagesstätten – eine Weiterbildung, die pädagogische Fachkräfte qualifiziert, eine Kita zu leiten, hat Görne berufsbegleitend gemacht. Das sei sein Ziel gewesen. „Ich wollte bei der Arbeit mehr mitgestalten können.“ Das sogenannte ‚zwischen den Stühlen stehen“ einer Leitungskraft – also zwischen dem Kita-Team, den Eltern, dem Träger und den Kindern an erster Stelle, habe für ihn etwas Positives. „Ich mag es zu vermitteln, zu argumentieren, andere Sichtweisen kennenzulernen und Dinge bewegen zu können“, erzählt Görne zu seiner Motivation, eine Kita zu leiten.
Nach Abschluss der zweijährigen Weiterbildung habe er angefangen, nach Leitungsstellen zu suchen. Im Internet sei er dann auf die AWO gestoßen. „Die Stelle hat mich angesprochen und ich habe mich beworben.“ Michel Görne, der selber auch Menschen kannte, die bei der AWO arbeiteten, hatte nachgefragt, wie denn die AWO so wäre. Die Reaktionen seien alle positiv gewesen. Die AWO sei ein guter Arbeitgeber, insbesondere mit einem guten Umgang untereinander. Das könne er jetzt nach einem halben Jahr mit Gewissheit bestätigen. Michel Görne, der jeden Tag mit dem Auto von Burgdorf nach Stöcken fährt, fühlt sich wohl bei der AWO. „Ich hatte noch kein Gespräch hier, bei dem mir nicht weitergeholfen wurde. Wenn ein Kollege oder eine Kollegin irgendetwas nicht beantworten konnte, haben sie mir gleich gesagt, an wen ich mich wenden kann. Das finde ich sehr schön.“ Und die Werte der AWO wie Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit Solidarität und Toleranz seien auch seine, wie Görne betont.
Aktuell steht die Umsetzung der offenen Arbeit in der Kindertagesstätte an. Wir sind gerade dabei, die Räume zu planen und Funktionsräume einzurichten. „Wir haben Dienstbesprechungen und Weiterbildungen mit dem ganzen Team und wollen nach und nach in die offene Arbeit gehen.“ „Das Mittagessen findet schon nicht mehr in den Gruppenräumen statt, sondern in der Cafeteria der Kita“, erklärt Görne. Dort haben die Kinder die Möglichkeit, in der Zeit von 11:30 bis 14 Uhr zu essen – sie entscheiden selber. Die Krippenkinder können aber weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld essen, insbesondere die jüngeren, sagt Görne. Die älteren möchten häufig schon zu den ‚Großen‘ gehören und entschieden sich dann für die Cafeteria.
Michel Görne ist es wichtig, dass die Arbeit transparent ist und das gesamte Team hinter dem Konzept steht. Alle werden mitgenommen. „Die Leistung, die sie bringen, ist erstaunlich – besonders in dieser Zeit“, sagt Görne. Und ohne dieses Team wäre es nicht möglich, weiter zu kommen. Im Moment werde viel gemeinsam ausprobiert. „Ich möchte, dass alle Menschen, die mit der Kita zu tun haben, gerne hier sind und sich wohlfühlen.“
Text & Foto: Gaby Kujawa/AWO