(von links): AWO Mitarbeiterin Nuray Albayrak-Karaköse, die beiden Referentinnen Mareike Döring und Emine Akbaba sowie Leonie Pessara vom Cameo Kollektiv freuen sich auf die Arbeit mit den Teilnehmerinnen.

„Ich habe 1000 Bilder in mir“

13 Frauen setzen sich mit ihrer Geschichte auseinander / Kooperationsprojekt zwischen AWO und Cameo zur interkulturellen Biografiearbeit

Region Hannover/Hannover-Linden. „An meine Töchter“ – so der Titel des interkulturellen Workshops, den die AWO Region Hannover in Kooperation mit dem Cameo Kollektiv veranstaltet. 13 Frauen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren aus unterschiedlichen Ländern nehmen an der Workshop-Reihe – bestehend aus Schreibwerkstatt und inszenierter Fotografie – teil. In den Räumen der AWO Einrichtung Sprache und Integration in Linden setzen sie sich an neun Nachmittagen mit ihren verschiedenen Rollen als Mutter, Partnerin, Familienmitglied oder Berufstätige auseinander. „In den Workshops erhalten die Teilnehmerinnen Raum und Zeit, um in unterschiedlichen Facetten ihrer eigenen Biografie nachzuspüren und Zukunftswünsche für ihre Töchter zu entwickeln und auszudrücken“, sagt Nuray Albayrak-Karaköse, die das Projekt bei der AWO koordiniert.

Teilnehmerin Salise freut sich auf die neun Termine. Die 60-Jährige kommt aus der Türkei und möchte ihre Geschichte an ihre Töchter weitergeben. Ein bisschen Sorge bereite ihr, dass sie nicht gut auf Deutsch schreiben könne. „Ich habe 1000 Bilder in mir und möchte die Erinnerungen teilen und aufschreiben, sagt eine andere Teilnehmerin. Deshalb sei sie hier, so die 55-Jährige.

„Ich möchte den Frauen hier im Workshop vermitteln, was meine eigene Mutter mir mit auf den Weg gegeben hat, um mit bestimmten Dingen in meinem Leben anders umgehen zu können als sie “, betont Fotojournalistin Emine Akbaba, die sich in ihren Arbeiten besonders mit der Situation von Frauen in der Türkei auseinandersetzt und gemeinsam mit Mareike Döring, Referentin für kreatives Schreiben, die Workshop-Reihe leitet.

„Wer bin ich, was fühle ich?“ – die Frauen lernen im Workshop ihre Gedanken und Gefühle aufs Papier zu bringen und sich durch Malen, Schreiben und Fotografieren auszudrücken“, erklärt Döring. Es gebe viele Möglichkeiten, sich mitzuteilen. Wer nicht auf Deutsch schreiben möchte, könne das auch in einer anderen Sprache tun. Die Teilnehmerinnen könnten sich auch gegenseitig übersetzen. „Wir freuen uns auf die Arbeit mit den Frauen und sind gespannt auf deren Geschichten und Sichtweisen“, so die beiden Referentinnen.

Die entstandenen Arbeiten der Frauen werden im Anschluss in den Räumen der AWO ausgestellt.

Das Projekt wird von der Region Hannover – Integrationsfonds „Miteinander – Gemeinsam für Integration“ finanziert.

Text & Foto: Gaby Kujawa/AWO

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