Hannover. Immer wieder verzichten Bürgerinnen und Bürger darauf, ihnen zustehende Leistungen zu beantragen, weil sie mit den Antragsformularen überfordert sind. Hier setzt das Projekt „Behördenbegleitung und Formularausfüllhilfe“ der AWO Region Hannover an: Ehrenamtliche helfen beim Ausfüllen von Anträgen jeglicher Art, wie zum Beispiel Anträge des JobCenters, Wohngeldamtes oder BAfÖG und begleiten zu Behörden und Ämtern. „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass dieses Angebot für Hilfesuchende weiter zur Verfügung steht und wir dadurch ein Stück weit zur Vorbeugung von Armut beitragen können“, betont Sandra Lazeta-Markanovic, die das Projekt bei der AWO koordiniert. Eine Begleitung zu Ämtern könne aufgrund der derzeitigen Corona-Richtlinien momentan nicht stattfinden.
Das Angebot wird zum großen Teil von Menschen wahrgenommen, die auf Leistungen des JobCenters angewiesen sind. Einige hätten noch nicht ausreichend gute Deutschkenntnisse, um ihre Formulare allein auszufüllen, weil sie zum Beispiel noch nicht lange in Deutschland leben, erklärt Lazeta-Markanovic. Andere seien unsicher im Umgang mit behördlichen Formularen. In den meisten Fällen gehe es bei den Ratsuchenden um die Absicherung des Lebensunterhaltes von Alleinlebenden und Familien. Sie benötigten Unterstützung bei Anträgen für Wohngeld, Kindergeld und Elterngeld.
„Zurzeit bieten wir unsere wöchentliche Sprechstunde am Dienstag nur nach vorheriger Terminvereinbarung an“, sagt Lazeta-Markanovic. „Viele Ratsuchende haben Schwierigkeiten die Formulare alleine auszufüllen und brauchen einfach praktische Hilfe“, betont Hans Steger, einer von sieben Ehrenamtlichen im Projekt. Es sei ein gutes Gefühl, sie dabei unterstützen zu können, freut sich Steger, der 40 Jahre als Anwalt für Sozialrecht und in der Rechtsberatung gearbeitet hat.
Die Sprechstunde findet jeden Dienstag in der Zeit von 14 bis 17 Uhr nach vorheriger Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 0511 21978-178 statt.
Text & Foto: Gaby Kujawa