Region Hannover/Hannover-Kleefeld. Rechtzeitig mit Sonnencreme einreiben, Mütze mit Nackenschutz auf den Kopf und lieber im Schatten spielen: Die Kinder von der AWO Kita Schweriner Straße wissen genau, wie sie sich vor zu viel Sonne schützen können, wenn es zum Spielen nach draußen geht. Und sie wissen auch, warum das wichtig ist. Ihr Kindergarten hat erfolgreich am Präventionsprojekt „SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder“ von der Niedersächsischen Krebsgesellschaft und der IKK classic teilgenommen. Dafür wurde die AWO Einrichtung jetzt als „Sonnenschutzaktive Kita“ ausgezeichnet.
Die Präventionskampagne wurde von der Europäischen Hautkrebsstiftung entwickelt, um Hautkrebs frühzeitig vorzubeugen. Im Jahr 2021 haben sich 60 Kitas aus ganz Niedersachsen zum Thema Sonnenschutz engagiert. Die AWO Kita Schweriner Straße war eine von ihnen.
„Das ganze Projekt startete mit einer digitalen Ortsbegehung mit Präventionsfachleuten der IKK classic“, erinnert sich die Kita-Leiterin Kristine Heinzendorf. „Gemeinsam haben wir die vorherrschende Situation beurteilt, Sonnenschutzmaßnahmen in unserer Einrichtung geplant und deren Umsetzung in einer Sonnenschutzvereinbarung festgehalten.“ Ausgewählte sozialpädagogische Assistentinnen der Einrichtung wurden als sogenannte Sonnenschutzbeauftragte durch die Hautärztin Patricia Funck aus Verden im richtigen Umgang mit der Sonne geschult. Die Eltern der Kita-Kinder erhielten bei einem Online-Elternabend zudem von der Hautärztin Dr. med. Maren Stahl aus Osterode am Harz wichtige Informationen und Antworten auf alle ihre Fragen zum Sonnenschutz im Kindesalter.
Zusätzlich statteten die Niedersächsische Krebsgesellschaft und die IKK classic die Kita mit einer Sonnenschutzbox mit Projektmaterialien und Sonnenschutzmützen mit Nackenschutz aus. Für mehr Schattenflächen zum Spielen im Außenbereich sorgte die Kita selbst. „Es werden in den nächsten Wochen noch weitere Sonnensegel für weitere Spielbereiche angeschafft“, sagt Heinzendorf. Während des viermonatigen Projektzeitraums standen natürlich immer wieder die Themen „Sonne und Sonnenschutz“ im Mittelpunkt der Kita-Aktivitäten mit den Kleinen. „Wir haben gemalt, gebastelt und Lieder gesungen“, erklären die beiden sozialpädagogischen Assistentinnen Simone Evers und Arnela Nurkovic. Dadurch hätten die Kinder spielerisch gelernt, wie sie sich vor einem Sonnenbrand schützen können, ohne dass der Spaß zu kurz kommt.
Zum Abschluss des Projekts hat die AWO Kita die Auszeichnung zur „Sonnenschutzaktiven Kita“ erhalten und darf sich „SunPass-Kita 2021/2022“ nennen.
Hintergrund:
Die Haut von Kindern ist dünner und empfindlicher als die von Erwachsenen. Die hauteigene UV-Schutzbarriere entwickelt sich primär ab dem zweiten Lebensjahr und ist erst im Teenageralter vollständig abgeschlossen. Deswegen haben Kinder eine sehr kurze Eigenschutzzeit vor UV-Strahlung von nur fünf bis zehn Minuten.
Auch die Schädigung der Haut durch Sonnenbrand ist bei Kindern noch gefährlicher als bei Erwachsenen. Die empfindlichen Stammzellen liegen bei Kindern viel dichter unter der Hautoberfläche und werden bei jedem Sonnenbrand geschädigt. Durch das Wachstum der Haut kommt es zur permanenten Teilung eben dieser geschädigten Zellen. Dadurch erhöht sich das Risiko später im Leben an Hautkrebs zu erkranken.
Foto: Christian Degener/AWO