Zwischen 20 und 25 Besucherinnen und Besucher nehmen jeden Freitag das Angebot des gemeinsamen Mittagessens wahr.

„Gast sein und Gemeinschaft erleben“

Zehn Jahre interkultureller Mittagstisch / Ältere Menschen aus verschiedenen Kulturen und Nationen nutzen das Angebot der AWO Seniorenarbeit

Region Hannover/Hannover-Nordstadt. Viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Geschichten nehmen an einem Tisch Platz, essen gemeinsam, tauschen sich aus und lernen sich kennen. Aus dieser Idee heraus entstand vor zehn Jahren der interkulturelle Mittagstisch der AWO Seniorenarbeit. „Wichtig dabei war, dass es ein günstiges Mittagessen geben sollte, damit es sich alle leisten können“, sagt Fatma Taspunar, die das Angebot in der interkulturellen Begegnungsstätte der AWO Region Hannover initiiert hat. „Die Menschen sollten Gäste sein, sich auch so fühlen und Gemeinschaft erleben“, so die AWO Mitarbeiterin zu den damaligen Plänen, ein solches Angebot ins Leben zu rufen.

Doch wie sollte das umgesetzt werden? Es fehlte an finanziellen Mitteln und personellen Ressourcen. Dann kam der Kontakt zur Bürgerstiftung zustande, die von der Idee begeistert und als Unterstützerin gewonnen werden konnte. „Seit nunmehr zehn Jahren ermöglicht uns die Bürgerstiftung, dieses Angebot umzusetzen“, freut sich Silke Oppenhausen, Leiterin der AWO Seniorenarbeit, auf der Feier zum zehnjährigen Bestehen des interkulturellen Mittagtisches und bedankte sich bei der Stiftungsvorsitzenden Dorothea Jäger für das Engagement.

Einmal in der Woche kocht Taspunar mit einem Team von Ehrenamtlichen eine vollwertige und gesunde Mahlzeit für die Teilnehmenden des Mittagtisches. Das Team sorgt für einen abwechslungsreichen Speiseplan und schafft eine Atmosphäre, die die Menschen willkommen heißt und sie als liebe Gäste empfängt.

Zwischen 20 und 25 Besucherinnen und Besucher nehmen jeden Freitag das Angebot des gemeinsamen Mittagessens wahr. Die meisten von ihnen sind Stammgäste und melden sich sogar ab, wenn sie keine Zeit haben. Sie kommen aus der Nordstadt, aber auch aus anderen Stadtteilen. „Ein Besucher kommt sogar jeden Freitag aus Garbsen“, sagt Taspunar.

In den vergangenen zehn Jahren gab es eine Menge Herausforderungen zu meistern: Eine davon war die Corona-Pandemie. „Wir konnten die Gäste nicht mehr wie gewohnt in unserer Begegnungsstätte empfangen – und haben schnell auf ein Angebot zum Mitnehmen umgestellt“, berichtet Oppenhausen. Das Team habe bewiesen, wie unglaublich flexibel es sich auf die Situation einstellen konnte. Aber auch die gestiegenen Lebensmittelkosten wirkten sich auf das Angebot aus, so werde der Einkauf für den Mittagstisch immer schwieriger. Seit einiger Zeit beteiligt sich der Mittagstisch am Foodsharing und verwertet so noch gute Lebensmittel, die sonst weggeworfen würden.

„Leider haben wir zum Jahreswechsel unsere Begegnungsstätte im Horst-Fitjer-Weg verloren“, sagt Oppenhausen. Sie müsse renoviert werden, und wie es danach weitergehe, sei unklar. „Wir sind sehr froh, dass wir hier im Wohncafé von hanova an der Strangriede 8 eine gute Übergangslösung gefunden haben.“ Seitdem nehmen auch einige Mieterinnen und Mieter der Wohnanlage am Mittagstisch teil.

„Gemeinsam an einem Tisch zu sitzen – das verbindet, verhindert Einsamkeit und ermöglicht, zusammen über den Tellerrand zu blicken“, erklärt Taspunar. Wenn jemand fehle, falle es den anderen auf und man frage nach. Neben all dem Organisatorischen findet die AWO Mitarbeiterin immer auch Zeit, sich ein mitgebrachtes Schreiben vom Amt anzusehen oder bei Problemen zu helfen. „Mit dem interkulturellen Mittagstisch wollten wir ein Angebot schaffen, bei dem sich die Menschen begegnen und sich wohlfühlen.“

Es sei schön, diese Möglichkeit zu haben, sagt Anna O. Die 71-Jährige wohnt in der Wohnanlage von hanova und ist seit einem halben Jahr beim Mittagstisch dabei. Auch im Horst-Fitjer-Weg sei sie schon zum Essen gekommen. Der 71-Jährigen gefällt besonders die Atmosphäre. „Die Menschen hier sind sehr nett und das Essen schmeckt immer sehr gut.“

Zum Hintergrund:

Der interkulturelle Mittagstisch wurde im Jahr 2013 von der Seniorenarbeit der AWO Region Hannover als Reaktion auf die zunehmende Altersarmut und ihre sozialen und gesundheitlichen Folgen initiiert. Zunächst als Projekt für zwei Jahre angelegt, gehört der Mittagstisch mittlerweile zum festen Angebot der Interkulturellen Begegnungsstätte. Am Mittagstisch nehmen Seniorinnen und Senioren aus verschiedenen Nationen und Kulturen teil – aus Deutschland, der Türkei oder aus Kroatien, Bosnien, Bulgarien und anderen Ländern.

Der Interkulturelle Mittagstisch wird durch Mittel der Bürgerstiftung finanziert.

Text & Fotos: Gaby Kujawa/AWO

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