Region Hannover/ Hannover-Bemerode. „Die Eltern freuen sich über kleine Aufmerksamkeiten und Unterstützung im Lockdown“, sagt Stefanie Kohl, Leiterin der AWO Krippe Försterkamp in Bemerode. Die in Messe-Nähe gelegene Einrichtung betreut normalerweise 15 Kinder – derzeit ist nur ein Kind in der Notbetreuung. „Viele Eltern arbeiten in Hotels, die derzeit geschlossen sind oder sie suchen gerade eine neue Arbeit, weshalb sie nicht unter die Notbetreuungsregelungen des Landes Niedersachsen fallen“, berichtet Kohl. Um diese Mütter und Väter zu unterstützen, halten die Krippen-Mitarbeitenden engen Kontakt mit ihnen – per Mail oder per Telefon. Sie denken sich Spiel- und Bastelanregungen aus und beraten. „Manche Eltern stoßen nach dieser langen Zeit der Corona-Pandemie an ihren Grenzen – wo wir helfen können, helfen wir“, sagt Kohl. Zum Beispiel bei bestimmten Entwicklungsphasen der Kinder. „Eine Mutter hat uns angerufen, weil sich ihr Kind in der Trotzphase befand. Wir bestärken die Mütter oder Väter dann in Gesprächen“, so Kohl.
Außerdem geben sie Tipps, wie die Eltern ihre Kinder stärker in den Alltag integrieren können. „Manche Eltern befürchten, dass sie ihrem Kind nur dann gerecht werden, wenn sie viel mit ihnen spielen“, sagt Kohl. Aber auch den Geschirrspüler einräumen, den Tisch decken oder einfach nur Spazierengehen seien wertvolle Tätigkeiten für die Kinder. „Beim Decken des Tisches werden die lebenspraktischen sowie die mathematischen Kompetenzen gestärkt.“ Um auch den Kontakt mit den Kindern zu halten und sich in Erinnerung zu rufen, haben die Mitarbeiterinnen Geschenkpakete aus Schuhkartons gebastelt und mit kleinen Überraschungen gefüllt. „Jeder Karton ist individuell und richtet sich nach den Vorlieben und Bedürfnissen der Kinder“, betont Kohl. „Dinos“, freute sich Bennett beim Öffnen seines Kartons. Der Dreijährige interessiert sich gerade vor allem für Dinosaurier. In seinem Karton befand sich deshalb eine Anleitung zum Basteln eines Dinosauriers aus Papptellern. Für ein anderes Kind hatten Kohl und ihre Kolleginnen ein Fahrzeug der Müllabfuhr fotografiert. „Die Kinder sind ganz begeistert von der Müllabfuhr.“ Die Kartons werden von den Eltern gemeinsam mit ihren Kindern abgeholt und draußen von den Erzieherinnen übergeben.
Die nahezu kinderlose Zeit nutzen Kohl und ihr Team auch für Fortbildungen und Recherchen zu verschiedenen fachlichen Themen. Normalerweise würden sie die Kinder jetzt auf den Wechsel in eine Kita vorbereiten – bei 10 der 15 Kinder wird dies im August der Fall sein. Kohl appelliert an die Eltern, ihre Kinder für einen Kitaplatz anzumelden. „Die Anmeldungsphase hat bereits im Januar begonnen“, sagt Kohl, die sich wie ihre Kolleginnen auf das Ende der Pandemie freut. „Wir sehnen uns nach einem ganz normalen Kita-Alltag und freuen uns auf die Rückkehr er Kinder.“
Text & Fotos: Christian Degener
Einen Schuhkarton mit einer Dinosaurier-Bastelanleitung und anderen kleinen Überraschungen erhielt dieser Junge – überreicht von Leiterin Stefanie Kohl (links) und Erzieherin Michaela Knox.
Die Übergabe der kleinen Geschenke übernahmen hier Leiterin Stefanie Kohl (links) und Erzieherin Lisa Primus.
Gestalteten die Geschenke für die Kinder: die beiden Erzieherinnen Lisa Primus (links) und Michaela Knox.