Hannover-Nordstadt. Von der Kita zum Familienzentrum: Die AWO Einrichtung Klaus-Müller-Kilian-Weg bietet seit Januar bedarfsgerechte Angebote für die ganze Familie in der hannoverschen Nordstadt an. Eine zentrale Rolle wird dabei Nina Teichert-Bozoglan zuteil – sie ist die neue Koordinatorin des Familienzentrums und organisiert die Angebote. Um den Bedarf zu ermitteln, startete Teichert-Bozoglan zunächst mit einer Elternbefragung, die auf große Resonanz stieß. „Der Rücklauf war super, das Interesse an neuen Angeboten ist groß“, freut sich die 33-Jährige. Dabei kristallisierten sich bereits erste Schwerpunkte für ihre Arbeit heraus: Die Eltern möchten gemeinsamen Unternehmungen mit ihren Kindern. „Viele von ihnen sind in ihrem Beruf sehr eingespannt – für sie zählt besonders, eine schöne Zeit mit ihren Kindern zu verbringen“, so die Koordinatorin.
Familienzentren sollen für die Familien im Stadtteil wichtige Anlaufstellen in Alltags- und Erziehungsfragen sein, insbesondere wenn es um die frühe Förderung und Unterstützung der Familien geht. „Ich bin auch Ansprechpartnerin für die Eltern bei allen Fragen aus den Bereichen Erziehung und Familie. Ich kenne viele Beratungsstellen in Hannover und kann die Eltern bei Bedarf an sie vermitteln“, sagt die Koordinatorin, die selbst Mutter einer zweijährigen Tochter ist.
Teichert-Bozoglan hat Bildungswissenschaft studiert und neben ihrem Studium beim Kreisjugendwerk der AWO gearbeitet. Die AWO habe ihr als Arbeitgeber so gut gefallen, dass sie sich gleich nach ihrem Studium bei dem Wohlfahrtsverband beworben hat. „Mir gefällt die politische Ausrichtung der AWO. Sie bekämpft Rassismus und Ausgrenzung und fußt auf fünf wichtige Grundwerte: Solidarität, Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit und Toleranz.“ Durch ihre Arbeit beim AWO Kreisjugendwerk habe sie einen guten Einblick in die Kinder- und Jugendpädagogik bekommen.
Elementarer Bestandteil eines Familienzentrums sind die Eltern-Cafés: Hier haben Eltern die Möglichkeit zum Austausch untereinander, aber auch mit den pädagogischen Mitarbeitenden. „Die Eltern sind für uns Erziehungspartner und wir wollen sie stärker einbinden“, sagt Teichert-Bozoglan. Die Cafés sind bereits gestartet und finden im Winter monatlich und im Sommer wöchentlich statt. Die Koordinatorin möchte auch aktuelle Themen aufgreifen, wie beispielsweise den Klimawandel. „Ich möchte einen Klimaspaziergang im Berggarten organisieren.“ Auch die Vertiefung von Themen strebt sie an – zum Beispiel beim Thema Ernährung. „Die Eltern wünschen sich, gemeinsam mit den Kindern zu kochen.“
Die Öffnung in den Stadtteil soll später im Jahr erfolgen. „Öffnung bedeutet, dass alle Eltern im Stadtteil unsere Angebote wahrnehmen können und nicht nur Eltern, deren Kinder unsere Einrichtung besuchen“, sagt Teichert-Bozoglan. In den nächsten Wochen und Monaten will sie sich mit den anderen Einrichtungen und Institutionen im Stadtteil vernetzen und ermitteln, welche offenen Angebote in die Nordstadt passen beziehungsweise die bestehenden sinnvoll ergänzen. „Die andere Einrichtungen haben ja auch tolle Angebote – und wir wollen schließlich keine unnötigen Dopplungen schaffen“, so die Koordinatorin. Erfreut ist Teichert- Bozoglan darüber, wie sie von den Mitarbeitenden der Kindertagesstätte aufgenommen wurde. „Die Organisation eines Familienzentrums ist Teamarbeit – und wir haben hier ein tolles Team“, betont sie.