Hannover/ Laatzen. Besuch aus der Politik: Niedersachsens Bauminister Olaf Lies (SPD) hat jetzt auf seiner Sommertour Halt im Stadtteilladen in Alt-Laatzen gemacht, um sich über die Gemeinwesenarbeit zu informieren. Das Land Niedersachsen fördert das Projekt, das im Mai vergangenen Jahres gestartet ist und von AWO Quartiersmanager Udo Hetmeier hauptamtlich begleitet wird. Bürgermeister Kai Eggert, Vertreter*innen der Stadt Laatzen, der AWO Region Hannover sowie örtlicher Initiativen und Organisationen empfingen den Minister im Stadtteilladen an der Hildesheimer Straße, der seit Januar Anlaufstelle für alle Einwohner*innen ist.
„Wir wollen die 6500 Menschen in Alt-Laatzen miteinander vernetzen, unser Ziel ist eine gute Nachbarschaft im Ortsteil“, betonte der Quartiersmanager. Das Projekt „Alt Laatzen verbindet sich“ wurde von der Stadt Laatzen beantragt und wird im Landesförderprogramm „Gute Nachbarschaft- Geminwesenarbeit/ Quartiersmanagement in Niedersachsen“ drei Jahre lang finanziell unterstützt. Von den Gesamtkosten in Höhe von 240.000 Euro übernimmt das Land 75 Prozent und die Stadt Laatzen den Rest. Lies betonte, es brauche hauptamtliche, professionelle Strukturen in den Kommunen, um eine gute Nachbarschaft zu organisieren und damit die Lebensqualität zu verbessern. Dieser Meinung ist auch Laatzens Bürgermeister Kai Eggert: „Wir machen gerade sehr gute Erfahrungen damit“. Bisher seien hauptamtliche Strukturen Immer an der Finanzierung gescheitert, betonte Laatzens Stadtplaner Berthold Gruben. Deshalb freue man sich besonders über die Förderung durch das Land.
Gruben bezeichnete Alt-Laatzen als ein besonderes Quartier. Auf der einen Seite gebe es den alteingesessenen Teil mit vielen Einfamilienhäusern, auf der anderen Seite den urbaneren Part mit stetigem Bewohnerwechsel. „Hier gilt es, das Wir-Gefühl zu stärken“, so Gruben. Hauptamtlichkeit ist laut Lies dann effektiv, wenn sie durch starke ehrenamtliche Strukturen gestützt wird – und dies sei in Laatzen der Fall. „Die Initiative von Ehrenamtlichen war bereits vorhanden – die Quartiersarbeit ist deshalb nicht von oben aufgesetzt, sondern sie wird hier gelebt“, so Lies.
„Man kann wirklich sagen, dass Alt-Laatzen auf dieses Projekt gewartet hat“, betonte Hetmeier, der sich sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf zeigte. Er habe gemeinsam mit den Ehrenamtlichen schon viel aufbauen können. Stolz verwies er auf den prall gefüllten gemeinsamen Terminkalender, den es seit kurzem digital und in gedruckter Form gibt. Eingetragen werden alle Veranstaltungen und Gruppenangebote in Alt-Laatzen. Hetmeier berichtete Lies von den bisherigen Aktivitäten. Schon beim ersten Bürgerfrühstück kamen so viele Menschen zusammen, dass daraus mehrere Arbeitsgemeinschaften entstanden: unter anderem die AGs Stadtteilkultur, Gesundheit und Stadtgrün. Eine wenig ängstlich sei er vor den ersten Veranstaltungen wie dem Flohmarkt und der Pflanzenbörse gewesen, da er die Resonanz nicht abschätzen konnte. „Am Ende war beim Flohmarkt der gesamte Stadtteil auf den Beinen“, so Hetmeier.
Es ist Hetmeiers Aufgabe, zu vernetzen. Er organisiert regelmäßige Treffen der sozialen Akteure im Stadtteil, um Interessen und Schnittstellen zu finden. „Wer in Laatzen in Sachen Nachbarschaft etwas anschieben will, findet an der Hildesheimer Straße eine offene Tür“, betonte der Quartiersmanager. Ziel sei es, “den bunten Strauß an Aktionen und Gruppenangeboten immer vielfältiger zu machen, so dass sich möglichst alle Menschen im Stadtteil angesprochen fühlen“. so Hetmeier. Angedacht sind in den kommenden Wochen ein gemeinschaftliches Abendessen im Park, Kino und Musikveranstaltungen.
Minister Lies bedankte sich am Ende seines Besuchs bei Hetmeier und den Ehrenamtlichen für die Arbeit, die sie leisten.
Fotos & Text: Christian Degener/AWO