Region Hannover/Sehnde. Osterhasen so kurz vor Weihnachten?! Um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, hat Sehndes Gleichstellungsbeauftragte Jennifer Glandorf gemeinsam mit dem Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt des Präventionsrates Osterhasen am Eingang des Rathaus aufgestellt, die Plakate in den „Pfoten“ halten. „Nein heißt Nein“ oder „Wer schlägt, muss gehen“ lauten die Aufschriften. „Das sind Statements, die zum Handeln und nicht zum Wegschauen auffordern“, sagt Glandorf. Außerdem wolle das Thema aus der enttabuisieren und die Betroffenen ermutigen, sich Unterstützung zu holen.
Anlass für die Aktion ist der heutige 25. November, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. „Osterhasen in der Weihnachtszeit – wir hoffen, dass wir damit die Aufmerksamkeit der Rathausbesucher und Passant/innen auf dieses wichtige Thema lenken können und zum Nachdenken anregen “, sagt Kathrin Olthoff von der AWO Frauenberatung. Die AWO bietet Beratungen direkt im Sehnder Rathaus Sehnde an.„Es suchen aktuell mehr Rat suchende Frauen unser Angebot auf, die einen Ausstieg aus der Gewaltspirale finden wollen“, berichtet sie.
Die Ursachen von Gewalt gegen Frauen liegen in gesellschaftlichen Strukturen begründet und es bedarf der öffentlichen Aufmerksamkeit und Unterstützung, diese Gewalt zu beenden, betont die Gleichstellungsbeauftragte. „Die Aktion soll sensibilisieren und dazu aufrufen, nicht wegzuschauen, denn oft sind es die kleinen Momente der Hilfe die von großer Bedeutung sind.“
Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse (SPD) hisste vor dem Rathaus eine Fahne der Organisation TERRE DES FEMMES mit der Aufschrift „Frei leben“ und gedachte den Opfern von häuslicher Gewalt. „Häusliche Gewalt ist nach wie vor ein großes Problem in unserer Gesellschaft – nicht nur an einem Gedenktag wie diesem, sondern leider jeden Tag! Nur gemeinsam können wir den Opfern von häuslicher Gewalt helfen und Wege aus der Gewalt aufzeigen. Daher appelliere ich an Sehndes Bürger*innen besonders bei diesem Thema hinzuschauen anstatt weiterzugehen.“ so Bürgermeister Olaf Kruse zu der Aktion.
Das Thema Gewalt gegen Frauen sei allgegenwärtig. Jede dritte Frau erlebe mindestens einmal in ihrem Leben einen gewaltsamen Übergriff. “Dabei ist es unerheblich, ob die Gewalt physisch oder psychisch verübt wird“, betonte Glandorf. Meist seien diese Übergriffe ein Instrument der Machtausübung gegenüber der Partnerin und treten in allen sozialen Schichten auf, unabhängig von der Herkunft. Und es gebe eine hohe Dunkelziffer. Glandorf verweist auf eine von Unterstützungs- und Beratungsangeboten für die betroffenen Frauen.
Hier finden Betroffene Hilfe:
Frauenhaus der AWO Region Hannover, Tel.: 0511 221102, E-Mail: frauenhaus@awo-hannover.de
Frauenhaus Hannover, Frauen helfen Frauen e. V., Tel.: 0511 664477, E-Mail: info@frauenhaus-hannover.org
Frauenhaus 24 des Vereins Frauenhaus Hannover – Frauen helfen Frauen e.V., Tel.: 0800 7708077
Frauen- und Kinderschutzhaus Hannover, Tel.: 0511 698646, E-Mail: info@frauenschutzhaus-hannover.de
Zum Hintergrund:
Der Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt des Präventionsrates besteht aus: AWO Frauenberatungsstelle, AWO Frauenhaus, European Homecare GmbH (Gemeinschaftsunterkunft Sehnde), Polizeistation Sehnde, KGS Sehnde, Flüchtlingshilfeverein Sehnde e.V., Region Hannover FB Jugend, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Sehnde, Ehrenamtlich Aktive.
Text: Christian Degener/AWO, Jennifer Glandorf, Stadt Sehnde, Foto: Christian Degener/AWO