Hannover-Linden. „Ich möchte so gern arbeiten, aber es ist einfach nicht leicht, einen Weg zu finden – es dauert so lange und das macht mich traurig“, sagte Nour Karkou Kli. Sie war eine von mehr als 100 Teilnehmerinnen eines Frauen-Informationsfrühstücks im Grete-Hofmann-Saal der AWO Region Hannover im Ahrbergviertel in Linden. Die AWO hat das Frühstück in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover, ALBuM und der Leine VHS organisiert. Karkou Kli wollte die Veranstaltung nutzen, um mehr über die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen zu erfahren. Die Mutter von zwei Kindern flüchtete vor zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland und hat in ihrem Herkunftsland Englische Literatur studiert, anschließend ein Diplom als bilinguale Erzieherin gemacht und sie würde gern auch hier als Erzieherin arbeiten. „Ich liebe Kinder und habe meinen Beruf gern gemacht“, sagte sie. Derzeit besucht sie einen Deutsch-Kurs bei der AWO.
Wafa Osman aus Hannover ergeht es ähnlich: Sie möchte auch im Bereich Erziehung arbeiten und eine Ausbildung zur Sozialassistentin machen. Auch sie ist aus Syrien geflohen und hatte in ihrem Herkunftsland zwei Schul- und eine Berufsausbildung gemacht – „hier wird mir das als Realschulabschluss anerkannt“, erzählte sie. „Ich habe zwei Kinder und möchte endlich arbeiten.“
„Als Mutter von drei Kindern ist es nicht einfach, sich nebenbei um die berufliche Zukunft zu kümmern“, berichtete Nadia Yusofi. Sie kommt aus Afghanistan, ihr Mann ist Arzt und sie möchte gern eine Ausbildung als Arzthelferin beginnen. „Derzeit arbeite ich noch an meinen Deutschkenntnissen und besuche einen B2-Kurs“, so Yusofi. „Es ist wichtig, dass wir den Frauen Hilfestellungen bieten. Sie sind hochmotiviert, den Einstieg ins Berufsleben zu finden“, sagte Gabriele Schuppe, AWO Fachbereichsleiterin Qualifizierung, Bildung und Teilhabe.
Bei dem Informationsfrühstück waren Fachfrauen aus verschiedenen Bereichen vor Ort: Die Teilnehmerinnen erhielten Auskunft rund um die Themen Ausbildung (auch in Teilzeit), Umschulung, Nachholen von Schulabschlüssen und Anerkennung von Berufsabschlüssen. „Wir freuen uns, dass so viele Frauen gekommen sind. Deshalb soll das Projekt im nächsten Jahr in gleicher Form zu verschiedenen Themen wiederholt werden“, sagte Nuray Albayrak-Karaköse, die das Projekt für die AWO betreut.