Sie ist Hebamme, Sozialarbeiterin, Erziehungs-wissenschaftlerin, in Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und seit Anfang November Fachanleiterin für die Fördergruppen in den AWO Kindertagesstätten Dunanstraße und Eichsfelder Straße. Darüber hinaus ist sie Ansprechpartnerin für die anderen Kindertagesstätten der AWO Region Hannover, wenn es Probleme mit einzelnen Kindern gibt. Die Stelle bei der AWO hat sich Kristina Grundmann bewusst ausgesucht. „Ich kenne die AWO mit ihren Werten und Zielen und habe gute Erfahrungen gemacht.“ Hier werde Vielfalt gelebt, erzählt die 41-Jährige, die früher Eltern-Kind-Gruppen bei der AWO Familienbildung geleitet hat und „damit identifiziere ich mich – das gehört zu meinem Leben.“
Als Fachanleiterin unterstützt und berät sie die pädagogischen Fachkräfte im Kita-Alltag, nimmt Kontakt zu den Eltern auf und kooperiert mit allen anderen an der Erziehung der Kinder beteiligten Organisationen. „Ich beobachte, höre zu, stärke und bringe alle Beteiligten an einen Tisch zusammen.“ Es sei wichtig, im Team zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig so zu unterstützen, dass für die Kinder gute Weichen gestellt werden, erklärt sie. Vor allem die Eltern müssten mit ins Boot geholt und unterstützt werden, denn sie seien der Schlüssel für die Entwicklung der Kinder, betont Grundmann, die zuletzt als Stationstherapeutin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet hat.
Erzieherinnen und Erzieher in der Regel-Kita hätten in ihrem Kita-Alltag wenig Zeit, Kinder mit starken Verhaltensauffälligkeiten gezielt zu fördern. Sie seien mit der Arbeit in der Gruppe voll ausgelastet, wie Grundmann betont. „Kinder, die Probleme mit der Impulskontrolle haben, die noch nicht sprechen können oder die sich keine Regeln merken können, brauchen eine individuelle und multiprofessionelle Förderung, um sich gut entwickeln zu können. In den heilpädagogischen Gruppen wird dies durch die speziell dafür ausgebildeten Fachkräfte möglich.“ Ihr Part sei es hier, den Erzieherinnen und Erziehern Fachwissen zu vermitteln, womit sie sofort arbeiten können – „quasi Wissen to go, mit auf den Weg zu geben“, erklärt Grundmann.
18,75 Stunden stehen Kristina Grundmann für ihre Arbeit zur Verfügung. Deshalb versuche sie ihre Arbeitszeiten möglichst flexibel zu halten. „Es ist wichtig, dass ich vor Ort in der Kita bin, wenn ich gebraucht werde.“ Auch bei den Gesprächen mit den Eltern sei diese Flexibilität gefordert, wie sie betont. Denn es habe keinen Zweck, Eltern morgens um neun Uhr zu einem Gespräch einzuladen, wenn sie zu dieser Zeit nicht kommen können.
In den nächsten Tagen und Wochen geht es für Kristina Grundmann erst einmal darum, die Kinder aus den beiden Fördergruppen und die Kita-Teams kennenzulernen. Aufgrund der Corona-Pandemie hat Kristina Grundmann das Gefühl, noch mehr Verantwortung zu tragen und dieses Gefühl trage sie mit. „Mein Job geht aber nicht vom Schreibtisch aus.“
Text & Foto: Gaby Kujawa/AWO