Region Hannover/ Hannover. Komplizierte Verwaltungsstrukturen, eine Flut von Papier, lange Entscheidungswege – im Arbeitsalltag gibt es viele Prozesse mit Verbesserungspotenzial. Mit dem Ziel, den digitalen Kulturwandel zu vollziehen und Abläufe zu optimieren und zu vereinfachen, hat die AWO Region Hannover jetzt das rückenwind3 Projekt „AWO DigiStruc“ gestartet und zum Projektauftakt eingeladen. Zentrale Elemente im Projekt sind agile Arbeitsweisen, bereichsübergreifende Arbeitsgruppen und die Nutzung digitaler Lösungen. Das Leuchtturmprojekt ist ein wegweisendes Beispiel für die Umsetzung in den beiden Bereichen Verwaltung und Psychosoziale Dienste der AWO und soll als Vorreiter für weitere Einsatzgebiete im Verband dienen. „Digitalisierung bietet uns die Chance, auf Prozesse zu schauen – und nicht nur in Bezug auf Geräte und Software“, sagt Gordon Braun, Vorstand der AWO Region Hannover. „Wir sind ergebnisoffen, alles ist möglich“, betonte Braun jetzt beim ersten von insgesamt vier Auftaktworkshops in den Räumen der AWO am Martha-Wissmann-Platz in Hannover-Linden.
Die Mitarbeitenden der Verwaltung und des Fachbereichs Psychosoziale Dienste sind eingeladen, sich im Rahmen von Workshops, Schulungen, Fortbildungen sowie freien Arbeitsphasen am Projekt zu beteiligten. „Aber auch Interessierte aus anderen Bereichen des Verbandes sind herzlich willkommen“, sagt Projektleiter Daniel Appel, der das Projekt gemeinsam mit Projektmanagerin Marie von Borstel und AWO Mitarbeiterin Femke Koch koordiniert und organisiert. Über einen Projektzeitraum von drei Jahren haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, gemeinsam an Prozessen zu arbeiten, die ihnen in ihrem Arbeitskontext begegnen. „In der Prozesswerkstatt – dem zentralen Beteiligungsformat des Projekts – können Mitarbeitende ihre Ideen einbringen und Veränderungen mitgestalten“, erklärt Appel. Das Projekt biete den Rahmen, neue Prozesse auszuprobieren, neue Werkzeuge zu testen, Räume neu zu nutzen und für die Zusammenarbeit zu erproben. „Wir eröffnen mit dem Format der Prozesswerkstatt ein sogenanntes Reallabor, in dem vieles ausprobiert, getestet und entwickelt werden kann. Neue Arbeitsweisen und die Vernetzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander stehen im Mittelpunkt“, ergänzt von Borstel. Dabei müsse nicht alles sofort perfekt funktionieren. Wichtig sei, dass Prozesse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und Veränderungen von den Mitarbeitenden gestaltet werden. Zur regelmäßigen Reflexion und gemeinsamer Weiterarbeit werden in regelmäßigen Abständen Folgeveranstaltungen der Prozesswerkstatt stattfinden.
In den Auftaktworkshops erhalten die Teilnehmer*innen zunächst detaillierte Informationen zum Projekt. „Wir stellen das Projekt, die Formate und Veranstaltungen sowie die Ergebnisse aus den vorangegangenen Mitarbeiter*innen-Interviews zu ihren Wünschen und Bedarfen hinsichtlich Digitalisierung vor, bevor wir anschließend in den Workshopteil des Tages starten“, sagt Koch. Mit dem Referenten Sebastian Cunitz vom Cameo Kollektiv habe man einen tollen und erfahrenen Workshopleiter, der das Projekt kontinuierlich begleiten wird.
„Schön, dass wir das Thema Digitalisierung jetzt endlich angehen“, steht auf einer Karte, die beim ersten Auftaktworkshop an den Flipchart geheftet wurde.
Das Projekt „AWO DigiStruc“ wird im Rahmen des Programms „rückenwind³“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.
Text & Foto: Gaby Kujawa/AWO