Krankheit, plötzliche Arbeitslosigkeit, Trennung und Scheidung sowie gescheiterte Selbstständigkeit können Ursachen für das Abrutschen in die Überschuldung sein. Die Schuldnerberatungsstelle der AWO Region Hannover für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Langenhagen hilft Betroffenen weiter: Überschuldete und von Zahlungsunfähigkeit bedrohte Menschen erwartet mitten in Langenhagen Am Marktplatz 2 ein individuell ausgerichtetes Beratungsangebot.
Die AWO Schuldnerberatungsstelle ist vom Land Niedersachsen als Insolvenzberatungsstelle anerkannt und führt auch außergerichtliche Einigungsverfahren nach der Insolvenzordnung durch. Das Insolvenzverfahren ermöglicht Privatpersonen eine Entschuldung. Aufgabe ist es, verschuldeten Menschen bei der Bewältigung dieser schwierigen Lebenssituation zu helfen und ihnen wieder eine schuldenfreie Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Sie erhalten durch die Beratung einen Überblick über ihre Finanzlage. Gemeinsam mit den Beratern wird dann ein Haushaltsplan erarbeitet, der es ermöglicht, Zahlungsprioritäten festzulegen, damit Miet-und Energierückstände vorrangig beglichen werden, um Wohnungsverlust beziehungsweise Energiesperre vorzubeugen.
Die Beratungstätigkeit umfasst die Klärung der finanziellen und psychosozialen Situation der Ratsuchenden. „Wir vermitteln daher auch in andere Hilfsangebote in der Nähe und stellen auf Wunsch den Kontakt zu weiteren Beratungsstellen her“, sagt Elke Zebedies, die Leiterin der AWO Beratungsstelle.
Die Lebenslage „Überschuldung“ geht oftmals mit vielfältigen Belastungen wie Krankheit, Arbeitslosigkeit und/oder Armut einher. So kann zum Beispiel die Überschuldung zur sozialen Isolation durch die mangelnde Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu schweren Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen führen.
Besonders hervorzuheben ist auch der Umstand, dass die Ratsuchenden nur bei der Schuldnerberatungsstelle schnelle und unbürokratische Hilfe im Hinblick auf die Ausstellung der Bescheinigung für ein Pfändungsschutzkonto bekommen. Diese Unterstützung ist deshalb wichtig, weil die Kunden sonst nicht mehr über ihre monatlichen Sozialleistungen oder andere Einkünfte verfügen können.
Wenn Menschen in finanzielle Not geraten, brauchen sie – unabhängig von der Einkommenssituation – Unterstützung. „Soziale Schuldnerberatung ist ein ganzheitliches und auf nachhaltige Stabilisierung ausgerichtetes Beratungsangebot“, betont AWO Fachbereichsleiterin Ute Vesper.