Langenhagens stellvertretende Bürgermeisterin Elke Zach richtete Grußworte an die Gäste.

Eine Residenz mittendrin: „Das ist Teilhabe“

AWO Pflegeeinrichtung in Langenhagen hat 20-jähriges Bestehen gefeiert

Region Hannover/ Langenhagen. Eine Seniorenresidenz mitten im Stadtzentrum, an einer vielbefahrenen Straße – das geht nicht. Ältere Menschen brauchen doch ihre Ruhe. Das es doch geht, und zwar sehr gut, zeigt die AWO City Park Residenz in Langenhagen, die heute ihr 20-jähriges Bestehen mit rund 100 Gästen gefeiert hat. Elke Zach, Langenhagens stellvertretende Bürgermeisterin (SPD), erinnerte in ihren Grußworten an die Zweifel an dem Standort und die Diskussionen im Stadtrat. „Es war gut, dass wir nicht auf diese Einwände eingegangen sind, sondern den Weg eröffnet haben für eine Einrichtung mitten im Zentrum“, betonte die Politikerin. Der Standort ermögliche Mobilität und Teilhabe. „Es gibt immer was zu sehen, wer spazieren gehen möchte, kann dies im Park tun oder einfach ein bisschen die Strasse  entlang, mit allem was es dort zu sehen, zu hören und zu erleben gibt.“

Die helle und freundliche Einrichtung sei von Anfang an gut angenommen worden. „Ich erlebe hier Menschen, die zufrieden sind und sich wohlfühlen. Im Zusammenspiel von betreutem Wohnen, Pflegeeinrichtung und Tagespflege ist die Residenz eine runde Sache vor Ort“, so Zach. Residenz-Leiter Jan Behnen hatte quasi doppelten Grund zum Feiern: Seit 20 Jahren hält er der Einrichtung die Treue. Und mit ihm mehrere Mitarbeitende, denen er zu ihrer langjährigen Betriebszugehörigkeit gratulierte. Besonderen Grund zum Feiern hatte auch eine der Bewohnerinnen: Gerda Wissel wurde an diesem Tag 103 Jahre alt und Behnen überreichte ihr einen Blumenstrauß.

Die Einrichtung sei ein sehr lebendiges Pflegeheim: Das Mitwirken von Bewohnenden, Mitarbeitenden und Angehörigen werde gewünscht und gefördert. „Das ist Teilhabe“, betonte Behnen. Die am 1. April 2003 eröffnete Residenz steht auf dem früheren Klinikgelände der psychiatrischen Einrichtung von Langenhagen. „Zuerst fiel die Mauer – damit das Gelände ‚geöffnet‘ werden konnte“, erinnert sich Behnen. Ein altes Foto zeigt ihn, wie er auf der eingerissenen Mauer steht.

AWO Vorstand Gordon Braun bedankte sich beim heutigen und früheren Leitungsteam um Jan Behnen, Enno Lenz und Manuela Schneemann und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für die AWO ist das Engagement an diesem Standort der Einstieg in die stationäre und später auch teilstationäre Pflege gewesen, erinnerte er. Im September 2010 eröffnete dort eine Tagespflege mit 15 Plätzen, im April 2021 folgte eine weitere Tagespflege in Alt-Godshorn. „Darüber hinaus bauten wir das Angebot der ambulanten Pflege für die Bewohnerinnen und Bewohner im Betreuten Wohnen aus und versorgen Pflegebedürftige auch in Langenhagen, außerhalb der City Park Residenz“, sagte Braun. Auch er betonte die gute Lage in unmittelbarer Nähe zu Rathaus, Kino und dem City-Center-Langenhagen (CCL) mit der Markthalle. „Hier sind die Bewohnerinnen und Bewohner mittendrin und können am städtischen Leben teilhaben.“

In dem Pflegeheim werden 155 Plätze auf vier Etagen angeboten, die jeweils eine eigenständige Einheit bilden. Die Etagen sind in kleine Wohngruppen unterteilt. Eine Etage ist für pflegebedürftige schwerst demenziell erkrankte Menschen vorgesehen. Mittelpunkt jeder Etage ist der so genannte Marktplatz. Hier können sich die Bewohnerinnen und Bewohner zum Klönen treffen oder einfach einen Kaffee trinken. Das Essen wird in der hauseigenen Küche hergestellt. Verschiedene Menüs und Variationen stehen zur Auswahl. Jede/r Bewohner/in kann das Essen selbst portionieren. „Die Küche versorgt mittlerweile viele Kindertagesstätten in den Umlandgemeinden und trägt damit auch zum guten Ruf der Einrichtung bei“, so Braun.

Bisher habe dieser gute Ruf dazu beigetragen, dass es immer eine große Nachfrage nach den Plätzen gab. Aber die Pflege stehe vor großen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel, der mittlerweile zu einem Arbeitskräftemangel ausgewachsen sei, lenke den Fokus verstärkt auf das Arbeitsklima und die Arbeitsbedingungen in Pflegeeinrichtungen. „Wir sind aktiv im beruflichen Gesundheitsmanagement, geben uns große Mühe in verbindlicher Dienstplangestaltung und verbessern die Vergütung für unsere Mitarbeitenden“, erklärte Braun.
Die Umsetzung von Tarifen in der Pflege ist jetzt Pflicht und die AWO setze sich für eine stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Entlohnung ein. „Das geschieht aber leider zumeist auf Kosten der sogenannten Selbstzahler*innen und dem Sozialhilfeträger“, kritisierte der AWO Vorstand. „Wir fordern einen festen verlässlichen Sockel – den Eigenanteil – zahlen die Pflegebedürftigen oder der Sozialhilfeträger und die weiteren Kosten die Pflegekassen, die auch steuerfinanziert werden müssen.“

Nach den Grußworten gab es Essen und Trinken und die Bläserklasse der IGS Langenhagen unterhielt die Gäste mit Musik.

Text & Fotos: Christian Degener/AWO

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