Region Hannover/ Hannover/Linden. 22 Siebtklässler*innen der Gerhart-Hauptmann Realschule haben im Grete-Hofmann-Saal in Linden an dem Workshop „Rassismus und Sprache“ teilgenommen, den das AWO Beratungszentrum für Integrations- und Migrationsfragen (BIM) anlässlich der Internationalen Woche gegen Rassismus organisiert hat. Ziel des von Ercan Carikci geleiteten Workshops ist es, die Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren. „Denn Sprache schafft Wirklichkeit und ist daher ein bedeutsames Instrument gegen Diskriminierung“, sagt der Antirassismus-Trainer. Um strukturelle Veränderungen herbeizuführen, sei es wichtig, mehr in die Erlebniswelt der Kinder und Jugendlichen hineingehen und ihnen Raum zu geben, um zu lernen, wie sie Rassismus erfahren und wie sie damit umgehen, betont Carikci.
Die Gerhart-Hauptmann Realschule ist Teil des bundesweiten Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.“ Das Projekt bietet Schüler*innen und Lehrkräften die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Lehrerin Stephanie Unger sieht einen großen Bedarf, mit den Schülerinnen und Schülern regelmäßig zum Thema Rassismus ins Gespräch zu gehen. „Viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund und machen regelmäßig alltagsrassistische Erfahrungen“, berichtet die Lehrerin. Unger, die eine Antirassismus-AG an der Schule leitet, findet es besonders wichtig, durch die Auseinandersetzung mit dem Thema, die Kinder aufzuklären und zu stärken.
Der Workshop hat im Rahmen des Bundesvorhaben Respekt Coaches stattgefunden. „Wir kooperieren mit fünf Schulen der Region Hannover zusammen und führen mit Unterstützung verschiedener Träger politischer Bildung Workshops und Projekte durch, die den Schwerpunkt auf Antidiskriminierungsarbeit legen“, berichtet AWO Mitarbeiterin Chantal Ihle von Respekt Coaches. Diversität im Klassenzimmer sei ein Geschenk, sagt Ihle. In den Räumlichkeiten der Schule sollen Heranwachsende sich daher idealerweise frei von rassistischen Strukturen entwickeln. Leider sei die Realität eine andere, wie die Sozialpädagogin erklärt. Deshalb sei es umso wichtiger ist, dass sich Jugendliche und Lehrkräfte mit dem Thema „Rassismus und Sprache“ auseinandersetzten und das Gelernte verinnerlicht werde.
Text & Foto: Gaby Kujawa/AWO