Region Hannover/ Hannover. „Es war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt.“ Die neue Stelle mit neuen Kolleginnen und Kollegen und in Leitungsfunktion während des Lockdowns im Frühling anzutreten, sei schon eine besondere Herausforderung gewesen“, sagt Caroline Gennen. Der persönliche Kontakt habe ihr dabei sehr gefehlt. Die 35-Jährige Diplom-Sozialwirtin leitet seit dem 1. März das Zentrum für berufliche Entwicklung bei der AWO Region Hannover. Mittlerweile sei sie aber gut angekommen und würde viele Mitarbeitende aus den anderen AWO Bereichen nicht mehr nur über Videokonferenzen kennen.
Als Leiterin des Zentrum ist Gennen für die Bereiche Übergang Schule und Beruf, die Jugendwerkstatt Nadelöhr, das Projekt „Stromspar-Check“ und das Projekt “Ausbildungsbegleitung in der Pflegeausbildung” verantwortlich. Zum Aufgabengebiet gehören weiterhin wechselnde Qualifizierungsmaßnahmen wie zum Beispiel die jährlichen Pflichtfortbildungen für Betreuungskräfte und Alltagsbegleitende in der Pflege.
„Zu uns kommen Menschen mit unterschiedlichen Vermittlungshemmnissen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“, erklärt Gennen. Sie alle hätten einen Qualifizierungsbedarf und den Wunsch, sich weiterzuentwickeln, um langfristig Fuß zu fassen. Sie selber habe in ihrem beruflichen Werdegang zwischen Studium und Arbeit an einer Weiterbildungsmaßnahme des Arbeitsamtes teilgenommen. „Ich musste damals erst einmal herausfinden, wo es eigentlich beruflich für mich hingehen kann.“ Gennen, die einige Zeit auch in der Veranstaltungsbranche gearbeitet hat, sei erst durch das Jobcoaching auf den Bereich Erwachsenenbildung gekommen. Es laufe nicht immer nur geradlinig im Leben, sagt die passionierte Motorradfahrerin. Kurven gehörten dazu. Für den beruflichen Lebensweg sei es hilfreich, auch einmal andere Wege einzuschlagen und auszuprobieren. Viele Menschen könnten durch gezielte Angebote und Maßnahmen, motiviert werden, sich weiterzuentwickeln. Es sei wichtig, den Menschen, die es im ersten Anlauf auf dem Arbeitsmarkt nicht geschafft haben, die Chance zu geben, etwas zu erreichen. „Dazu möchte ich mit meiner Arbeit beitragen. Die ausgeschriebene Stelle bei der AWO war genau das, was ich machen wollte“, sagt Gennen, die durch ihre bisherigen Tätigkeiten viele Erfahrungen aus diesem Bereich mitbringt.
Aktuell ist Caroline Gennen dabei, eine neue Weiterbildungsmaßnahme in die Wege zu leiten. „Wir wollen den Menschen hier die Möglichkeit bieten, ihren Hauptschulabschluss zu nachzuholen.“ Perspektivisch geht es ihr darum, neue Angebote für die Menschen zu entwickeln. Das Zentrum für berufliche Entwicklung solle sich noch mehr mit Leben füllen, wie Gennen betont.
Text und Foto: Gaby Kujawa/AWO