Region Hannover/ Hannover-List. Das Deutsche Kinderhilfswerk hat heute im Jugendtreff „Die Wellenbrecher“ des Kreisjugendwerks der AWO Region Hannover 80 Schulranzen an Erstklässlerinnen und Erstklässler verteilt. Damit soll Kindern rund um die Gorch-Fock-Straße im Stadtteil Hannover-List, die aus finanziell schwierigen Verhältnissen kommen, ein guter Schulstart ermöglicht werden. Die Schulranzen sind gefüllt mit Federmappen, Buntstiften, Schulheften und einem Sportbeutel. Michael Kruse, Regionale Koordination des Deutschen Kinderhilfswerkes, betont: „Auch wenn die Corona-Pandemie derzeit das Leben unserer Kinder enorm belastet, heißt es hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen. Wir wünschen uns sehr, dass die Kinder in Hannover einen unbeschwerten ersten Schultag erleben werden. Dieser erste Schultag ist für jedes Kind ein ganz besonderes Ereignis. Für arme Familien bedeutet er jedoch eine außerordentliche finanzielle Belastung. Gerade ein guter Schulranzen kostet sehr viel Geld. Mit unserer Schulranzenaktion wollen wir Kindern aus einkommensschwachen Familien den Schulalltag erleichtern, damit sie ihren Spaß am Lernen behalten. Gerade sie haben es in der Schule meist schwerer als andere Kinder.“
Die Kinderarmut in Hannover sei nach wie vor viel zu hoch. „Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass immer noch sehr viele Kinder von Sozialleistungen leben müssen. Die ‚Wellenbrecher‘ freuen sich sehr über die Schulranzenaktion “, sagt Lara Wiechmann, Leiterin der Einrichtung. So werde den Kindern ein guter und schöner Start in ihr Schulleben ermöglicht und auch den Eltern werde der Schulstart ihrer Kinder etwas erleichtert. Jürgen Ostertag, Geschäftsführer des Kreisjugendwerks der AWO Region Hannover, bedankte sich für die Spende im Wert von rund 22.000 Euro: „Das Deutsche Kinderhilfswerk ist für uns ein wertvoller und verlässlicher Partner. Nicht nur bei dieser Schulranzenspende, sondern auch bei vielen anderen Themen und Aktionen, insbesondere zur Stärkung der Kinderrechte, sind wir froh über diese gute Kooperation.“
Zum Hintergrund:
Soziale Sicherheit und Bildungsgerechtigkeit für Kinder sollten in einer der reichsten Industrienationen der Welt eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität sieht aber seit vielen Jahren anders aus. In Deutschland wächst jedes fünfte Kind in Armut auf und vielfach entscheidet der Geldbeutel der Eltern über die Bildungschancen von Kindern. Vielen Kindern fehlt es an elementaren Dingen wie einem Schulranzen oder einem Federmäppchen. Für manches Flüchtlingskind beginnt der erste Schultag mit völlig leeren Händen. Hier hilft das Deutsche Kinderhilfswerk nicht nur durch Unterstützung von Projekten und Initiativen, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, zum Grundsatz ihrer Arbeit gemacht haben, sondern auch durch unbürokratische Hilfe, wie mit seiner jährlichen Schulranzenaktion. Dabei wurden bisher rund 24.000 Schulranzen im Wert von mehr als vier Millionen Euro an Kinder in ganz Deutschland verteilt. Die Schulranzen sind mit Utensilien wie einem Turnbeutel, Schreibmaterialien und Lese- und Lernheften gefüllt.
Text & Foto: Deutsches Kinderhilfswerk/Christian Degener, AWO