Hannover-List. Das Deutsche Kinderhilfswerk hat jetzt 70 Schulranzen an Erstklässlerinnen und Erstklässler in der Kinder- und Jugendeinrichtung „Die Wellenbrecher“ des Kreisjugendwerks der AWO Region Hannover verteilt. Damit soll Kindern aus finanziell schwierigen Verhältnissen ein guter Schulstart ermöglicht werden. Die Schulranzen sind gefüllt mit Federmappen, Buntstiften, Schulheften und einem Sportbeutel.
Claudia Keul, Referentin für den Kindernothilfefonds des Deutschen Kinderhilfswerkes, betont: „Für Kinder ist die Einschulung ein unheimlich wichtiger Tag, dem sie lange entgegenfiebern. Sich selbst einen Schulranzen auszusuchen, ist dabei ein sehr prägender Moment. Doch ein gut ausgestatteter Ranzen mit Heften, Büchern und Stiften kann bis zu 300 Euro kosten. Gerade für viele junge Eltern oder Alleinerziehende ist das eine riesige finanzielle Belastung. Für jede vierte Familie in Deutschland ist dies kaum noch zu schaffen.“
Lara Wiechmann, Leiterin des Jugendzentrums „Die Wellenbrecher“ fügt hinzu: „Zur Einschulung kommen auf die Familien hohe Kosten zu. Schulranzen, Schultüte, Schulmaterial und ggf. die Einschulungsfeier mit der Familie. Unsere Familien haben oft wenig finanzielle Mittel und mehrere schulpflichtige Kinder und somit auch für alle Kinder die Schulmaterialkosten. Mit der Schulranzenaktion können wir den Kindern einen guten und chancengerechten Schulstart und den Eltern einen sorgenfreieren Schulstart ihrer Kinder ermöglichen.“
Die Schulranzenaktion des Deutschen Kinderhilfswerkes soll dazu beitragen, dass alle Kinder unabhängig von ihrer finanziellen Situation die gleichen Voraussetzungen für den Schulstart haben. Soziale Sicherheit und Bildungsgerechtigkeit für Kinder sollten in einer der reichsten Industrienationen der Welt eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Doch die Realität sieht anders aus. Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf. Vielfach entscheidet der Geldbeutel der Eltern über die Bildungschancen von Kindern. Kindern fehlt es an elementaren Dingen wie einem Schulranzen oder einem Federmäppchen.
Hier hilft das Deutsche Kinderhilfswerk nicht nur durch Unterstützung von Projekten und Initiativen, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, zum Grundsatz ihrer Arbeit gemacht haben, sondern auch durch unbürokratische Hilfe. Dabei wurden seit 2005 mehr als 31.000 Schulranzen im Wert von mehr als fünf Millionen Euro an Kinder in ganz Deutschland verteilt. Die Schulranzen sind mit Utensilien wie einem Turnbeutel, Schreibmaterialien und Lese- und Lernheften gefüllt.
Zum Hintergrund:
Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutsch-land ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorgani- sation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maß- nahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unab- hängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechts- konvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaß- nahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.
Foto: AWO/Christian Degener, Text: Deutsches Kinderhilfswerk