Christiane Adolph und Stephanie Böhm, Mitarbeiterinnen der AWO Seniorenarbeit, organisieren das „Offene Ohr Telefon“ – den neuen AWO Sonderdienst für ältere Menschen.

Das „Offene Ohr Telefon“ kommt gut an: Schnelle Hilfe für Ältere in Corana-Zeiten

„Die Resonanz steigt“, sagt Stephanie Böhm, Mitarbeiterin der AWO Seniorenarbeit, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Christiane Adolph das „Offene Ohr Telefon“ – den neuen AWO Sonderdienst für ältere Menschen –  organisiert. Am ersten Tag hätten acht Menschen angerufen, davon zwei Hilfeanfragen und zwei Hilfsangebote. Am zweiten Tag waren es bereits zwölf Anrufende. Mittlerweile sind es 20 pro Tag. „Alle Anruferinnen und Anrufer sind positiv gestimmt und freuen sich über diese Kontaktmöglichkeit in Corana-Zeiten“, betont Adolph. Die meisten Menschen möchten ihre Hilfe anbieten, viele seien derzeit zuhause und hätten das Bedürfnis hilfreich zu sein und aktiv werden zu dürfen.

„Hilfesuchende, die zum Beispiel um den Kontakt zu einer Einkaufshilfe bitten, beginnen aber auch, von sich zu erzählen“, berichtet Adolph. Und es werde schnell deutlich, dass viele Menschen schon seit längerer Zeit allein sind und sich mehr Kontakt wünschen. „Hier vermitteln wir, wenn es gewünscht ist, eine Telefonpatenschaft“, ergänzt Böhm. Es gebe aber auch Personen, die anrufen, weil sie Angst haben oder körperliche Symptome beschreiben und fragen, was sie tun können. „Viele ältere Menschen sind positiv überrascht, dass es mit unserem Angebot an der anderen Leitung jemanden gibt, der sich die Zeit und Ruhe nimmt, einfach nur zuzuhören“, so Böhm. Dadurch werde das Gefühl der Einsamkeit gelindert, wenn sie alleine und isoliert zuhause bleiben müssen. Eine weitere Hilfe seien Telefonpaten, die sich mit Interessierten zu Telefonaten verabreden. Manchmal würden auch Angehörige anrufen und nach einem Telefonbesuch für ihre Eltern fragen, sagt Böhm. Das sei eine hilfreiche Brücke für diejenigen, denen es schwerfällt, selbst nach Kontaktmöglichkeiten oder Unterstützungsangeboten zu fragen.

„Wir wollen so viele unterschiedliche Anfragen wie möglich erfüllen“, erklärt Adolph, „so bringen wir zum Beispiel auch Hundeliebhaber mit Hundebesitzern zusammen. “ Sollten in den Telefonpatenschaften weitere Unterstützungswünsche deutlich werden, sind die Ehrenamtlichen darüber informiert, die Bedarfe wieder an das Organisationsteam zurückzumelden. Vieles entwickele sich erst in längeren Gesprächen und Nachfragen.

„Es ist toll zu erleben, wie groß die Hilfsbereitschaft ist“, sagt die Leiterin der AWO Seniorenarbeit Silke Oppenhausen. „Viele Menschen unterschiedlichen Alters rufen an und bieten Zeit und Unterstützung.“ In den Gesprächen seien große Anteilnahme und Verständnis für die ältere Bevölkerung zu spüren. In den Telefonaten mit Hilfesuchenden werde deutlich, welchen hohen Stellenwert regelmäßige Gruppenangebote und Kontaktmöglichkeiten in ihrer Nachbarschaft haben. „Bei vielen ist eine ganze Wochenstruktur weggebrochen“, so Oppenhausen. „Sie könnten nicht mehr zum PC Treff oder zum Karten spielen, der Klönschnack beim oder auf dem Weg zum Einkaufen fällt weg. Mal eben zur Nachbarin auf eine Tasse Kaffee ist im Augenblick nicht möglich.“ Gleichzeitig würden auch Strukturen sichtbarer, die schon vor der Krise vorhanden waren – wie Einsamkeit im Alter oder fehlender Zugang zu digitalen Medien. Die derzeitige Alltagssituation mache deutlich: Menschen jeden Alters möchten sich austauschen, lernen und sich begegnen. „Es zeigt, wie wichtig Quartiers- und Nachbarschaftsarbeit ist mit der Vernetzung von Nachbarschaften, das Schaffen von Begegnungsmöglichkeiten sowie niedrigschwellige Beratungs- und Bildungsangebote und das Entwickeln von barrierefreien Quartieren.“

Der AWO Sonderdienst das „Offene Ohr Telefon“ ist unter der Telefonnummer 0511 21978-123 zu erreichen. Interessierte, die sich ehrenamtlich als Helfende, zum Beispiel für die Übernahme einer Telefonpatenschaft, betätigen wollen, können sich unter derselben Telefonnummer bei der AWO melden.

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