Region Hannover/ Hannover. „So richten Sie ein/e Patient*in oder eine/n Pflegebedürftig*en auf“, sagt Veronika Radtke-Limberg, Lehrerin für Pflegeberufe, und zeigt mit Hilfe einer Übungspuppe, wie das geht. Die Puppe liegt in einem Pflegebett, rund um das Bett stehen junge Erwachsene im Alter von 17 bis 26 Jahren, die in den kommenden Monaten „Fit for Care“ gemacht werden sollen. Auf deutsch: Fit für die Arbeit in einem Pflege- oder Gesundheitsberuf. Dazu zählen auch Berufe wie Sport- und Fitnesskauf-mann/frau oder medizinische oder zahnmedizinische Fachangestellte. „Fit for Care“ ist ein neues Angebot des Zentrums für berufliche Entwicklung der AWO Region Hannover, das vom Jobcenter der Region, der EU und der Landeshauptstadt Hannover gefördert wird.
Anhand der Puppe stellt Radtke-Limberg dar, wie man Liegepositionen ändert, um Druckstellen zu verhindern oder den Komfort des Patienten zu verbessern. Durch praktische Übungen vermittelt sie nicht nur die richtigen Techniken, sondern betont auch die Bedeutung der Kontinuität und Achtsamkeit bei der Pflege. Ein weiterer wichtiger Aspekt an diesem Vormittag ist die Handhabung medizinischer Geräte: Wie eine Infusion gelegt oder Blut entnommen wird. Radtke-Limberg erklärt an der Puppe und lässt die Teilnehmenden dann selbst ausprobieren. „Durch praktische Übungen gewinnen sie nicht nur Selbstvertrauen im Umgang mit medizinischen Geräten, sondern entwickeln auch ein Verständnis für deren Bedeutung in der Pflege und der Medizin“, sagt AWO Mitarbeiterin Vivien Bakhtiari, die das Projekt betreut.
Das besondere an „Fit for Care“: Die Teilnehmenden werden sozialpädagogisch betreut. „Viele von ihnen unterschätzen ihr Potenzial – deshalb werden sie eng von uns begleitet, um Selbstvertrauen und Kompetenzen zu entwickeln“, erklärt Bakhtiari. Gleichzeitig geht es um die konkrete berufliche Orientierung, da es in den beiden Zweigen Pflege und Medizin zahlreiche Ausbildungsberufe gibt. „Ich würde später gern als medizinisch-technischer Assistent arbeiten“, sagt einer der Teilnehmer. Damit es dann später auch mit der Bewerbung klappt, stehen Bewerbungstrainings ebenso auf dem Programm wie Umgangsformen im Arbeitsalltag oder berufsbezogene Sprachförderung. „Auch Geflüchtete im Asylverfahren können an der Qualifizierung teilnehmen“, betont Nicholas Chriss, Leiter des Zentrums für berufliche Entwicklung. Außerdem kooperiert die AWO mit Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen, um die Teilnehmenden in Praktika zu vermitteln. „Unser Ziel ist es, dass die Teilnehmenden am Ende des Projektes eine Ausbildung beginnen oder eine berufliche Perspektive für sich erarbeitet haben“, so Chriss.
In dem Projekt „Fit for Care“ sind noch Plätze frei: Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, freuen wir uns über Ihren Anruf:
Vivien Bakhtiari
Zentrum für berufliche Entwicklung
Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V.
Deisterstr. 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-101
vivien.bakhtiari@awo-hannover.de
Text & Foto: Christian Degener/AWO