Region Hannover/ Hannover. „Wir freuen uns, dass die Geflüchteten aus der Ukraine so gut in Hannover aufgenommen und unterstützt werden. Aber wir dürfen die Flüchtlinge aus anderen Ländern auch nicht vergessen“, sagt Udo Niedergerke, der gemeinsam mit seiner Frau die Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung führt. So seien in den vergangenen Wochen und Monaten viele aus Afghanistan geflohen, die als Ortskräfte gearbeitet hatten. Die AWO Region Hannover hat mit Hilfe einer Spende in Höhe von 3000 Euro durch die Stiftung einen Spielkreis für Kinder in der Notunterkunft Feuerwache 10 eingerichtet. Dort leben neben Flüchtlingen aus Afghanistan Familien aus Moldavien, Syrien, Irak und anderen Ländern. „Der Spielkreis dient zur Überbrückung, bis die Kinder in eine Kita oder Schule gehen“, erläutert Gabriele Schuppe, Leiterin des AWO Fachbereichs Qualifizierung-Bildung-Teilhabe.
Umgesetzt wird der Spielkreis von Philine Mauricio, Studentin der Sozialen Arbeit, und Carla Stahn, von Beruf Ergotherapeutin. Zwei Mal pro Woche können die Eltern die Kinder bei ihnen abgegeben. Die beiden jungen Frauen haben einen der Räume der ehemaligen Feuerwache kindergerecht eingerichtet: Mit Tisch und Stühlen, von den Kindern gemalten Bildern und natürlich Spielzeug. „Wir unternehmen auch Ausflüge mit den Eltern und Kindern, damit sie die Umgebung besser kennenlernen“, berichtet Mauricio.
Die Kinder werden spielerisch mit ersten Begriffen der Deutschen Sprache vertraut gemacht, basteln und malen und bewegen sich. Unterstützt wird der Spielkreis von einem jungen Mann aus Afghanistan, der selbst mit seinen Eltern und Geschwistern zwei Monate in der Unterkunft gelebt hat, aber mittlerweile mit seiner Familie in eine eigene Wohnung in Bothfeld umziehen konnte. „Ich finde toll, dass er ehrenamtlich hilft, obwohl er hier gar nicht mehr wohnt“, sagt Schuppe. „Uns ist es wichtig, Kinder unabhängig von ihrer Herkunft im Blick zu haben und sie in einer Unterkunft, in der die vielen Sprachen im Zusammenleben eine große Hürde darstellen, zu unterstützen und für ein gutes Miteinander zu sorgen“, erläutert Ricarda Niedergerke. Die Stiftung unterstützt regelmäßig Projekte der AWO Region Hannover, zum Beispiel Schwimmkurse für Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Sie sei ein toller Partner der AWO. „Sie ist immer ansprechbar, wenn es Finanzierungslücken im System gibt“, betonte Schuppe.
Text & Fotos: Christian Degener/AWO