In Sehnde gibt es jetzt eine neue Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Aktiv und gleichberechtigt in Sehnde“, die von der AWO Region Hannover – Wohnhaus Höver/Projekt Gewaltschutz, vom örtlichen Flüchtlingshilfeverein, dem Fachdienst Soziales und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Sehnde organisiert wird. „Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung von Frauenrechten, Gleichberechtigung und Teilhabe für alle Frauen und Männer“, erklärt Rabia Kuru, Sozialarbeiterin und Gewaltschutzkoordinatorin des AWO Wohnhauses für Geflüchtete in Höver. Die nächste Veranstaltung, ein Frühstück, richtet sich an geflüchtete Frauen: Es findet am Samstag, 8. September, von 9.30 bis 12.30 Uhr in der Begegnungsstätte Sehnde, Peiner Str. 13, statt.
Nach dem gemeinsamen Frühstück wird Luara Rosenstein vom Niedersächsischen Flüchtlingsrat einen anschaulichen Vortrag über die (Frauen)-Rechte in Deutschland halten. Im Anschluss wird Brigitte Mende, Mitarbeiterin der AWO-Frauenberatung für Burgdorf, Lehrte, Sehnde und Uetze sich und das Beratungsangebot vorstellen. Das Aktionsprogramm „GleichbeRECHTigt leben – Unsere Werte, unser Recht“ ist ein gemeinsames Projekt des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten. Ziel des Aktionsprogramms ist es, die Herausforderungen der verstärkten Zuwanderung von geflüchteten Menschen als Chance für mehr Gleichberechtigung in der Gesellschaft – auf Seiten der Zugewanderten und der Einheimischen – zu verstehen.
Das Aktionsprogramm legt den Fokus auf ein gleichberechtigtes Miteinander. Die Stärkung und Weiterentwicklung von Demokratie wird ebenfalls einbezogen. Integration kann nur gelingen, wenn eine interkulturelle Sensibilität gelebt wird, die den Aspekt von Geschlechtergerechtigkeit einschließt. Auf Seiten der zugewanderten Frauen und Männer wird das Verständnis für Emanzipation und Gleichberechtigung (weiter-)entwickelt und insbesondere zugewanderte Frauen sollen in der der Wahrnehmung ihrer Rechte gestärkt werden. Damit wird insgesamt die Gleichstellung von Frauen und Männern vorangebracht.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete Ende August ein Workshop für geflüchtete Mütter, der gemeinsam von der Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Region Hannover und dem Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. angeboten wurde. „Ziel war es, gemeinsam mit den Müttern Sicherheit und Orientierung in Erziehungsfragen zu erarbeiten. Die Schritte der kindlichen Entwicklung [….] und eine altersgerechte Beschäftigung sowie Themen der gesunden Ernährung wurden anhand von Mitmachstationen behandelt“, berichtet Kuru.
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet ein Selbstbehauptungskurs am Montag, 1. Oktober,für geflüchtete Frauen. In einem etwa fünfstündigen Workshop werden folgende Themenblöcke behandelt: Wahrnehmung der eigenen Grenzen, Verbalisierung, Technik (einfache) Griffe zur Selbstverteidigung, (Frauen)- Rechte und die Klärung persönlicher Fragen. „Ziel ist es neben dem Erlernen der Techniken, das Selbstvertrauen zu stärken“, so Kuru.
Um Sprachbarrieren abzubauen, werden alle Veranstaltungen durch Übersetzerinnen in Farsi, Kurdisch und Arabisch begleitet. Für Kinderbetreuung ist ebenfalls gesorgt. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Das Land Niedersachsen unterstützt die Veranstaltungsreihe mit 1400 Euro.
Hintergrundinformationen zum Aktionsprogramm gibt es hier: www.gleichberechtigt-leben.de.