In der City Park Residenz in Langenhagen werden die Exoskelette als erstes getestet.

Exoskelette im Pflegealltag: AWO testet innovative Unterstützungssysteme

Das Ziel: Pflegekräfte körperlich entlasten, ihre Gesundheit langfristig erhalten und gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit steigern

Region Hannover/ Langenhagen. Die AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH der AWO Region Hannover beteiligt sich mit gleich zwei Einrichtungen – der AWO City Park Residenz Hannoverund der AWO Residenz Sehnde – an einem wissenschaftlichen Pilotprojekt, das neue Wege in der Gesundheitsprävention in der Pflege erprobt. Im Rahmen des Projekts EXOWEGE untersuchen Expert*innen, welchen Beitrag der Einsatz sogenannter passiver Exoskelette im Pflegealltag leisten kann.

Das Ziel: Pflegekräfte körperlich entlasten, ihre Gesundheit langfristig erhalten und gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit steigern. Projektträger ist der Gesundheitswirtschaft Hannover e.V., die wissenschaftliche Leitung liegt bei KeHa Consulting. „Pflege ist eine körperlich anspruchsvolle Tätigkeit – insbesondere beim Transfer von Bewohner*innen, etwa vom Bett in den Rollstuhl oder auf die Toilette. Mit den Exoskeletten wollen wir prüfen, ob solche Bewegungen für unsere Mitarbeitenden leichter und rückenschonender werden“, erklärt Marie-Claire Hogrefe, Zentrales Qualitätsmanagement der AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH.

Die tragbaren mechanischen Außenskelette unterstützen gezielt das Muskel-Skelett-System, insbesondere im Rücken- und Schulterbereich. Dadurch sollen Belastungen reduziert und bestehende Beschwerden gelindert werden. Gleichzeitig können die gewonnenen Erkenntnisse helfen, langfristig Krankheitsstände und Ausfallzeiten zu verringern.
Die Erprobung läuft jeweils über drei Monate. Die AWO City Park Residenz startet bereits im Oktober mit dem ersten Praxisdurchlauf, die AWO Residenz Sehnde folgt im Januar. Zuvor erhalten die teilnehmenden Pflegekräfte eine Schulung zum richtigen Anlegen und Einsatz der Geräte. Medizinische Untersuchungen und Befragungen begleiten das Projekt wissenschaftlich.

„Wir sehen darin eine wichtige Chance, moderne Technologien in unseren Arbeitsalltag zu integrieren und die Arbeit in der Pflege attraktiver zu gestalten“, sagt Alina Zerbe, stellvertretende Fachbereichsleitung Pflege und Wohnen im Alter bei der AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH. „Das Projekt ergänzt unser bestehendes betriebliches Gesundheitsmanagement und zeigt, dass Prävention und Innovation in der Pflege Hand in Hand gehen können.“ Langfristig könnte der Einsatz von Exoskeletten in Pflegeeinrichtungen nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten fördern, sondern auch einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten – ein Aspekt, der im Fokus der Forschungsarbeit steht.

Text & Fotos: Christian Degener/AWO

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