Vertreterinnen der AWO, der Arbeitskreis häusliche Gewalt des Präventionsrates sowie die Polizei setzten ein klares Zeichen.

Sehnde sagt Nein zu Gewalt!

Mit Banner- und T-Shirt-Aktion auf häusliche Gewalt hingewiesen

Region Hannover/ Sehnde. Mit einer Banner- und T-Shirt-Aktion vor dem Rathaus hat die Stadt Sehnde gemeinsam mit der AWO Frauenberatungsstelle Burgdorf, Lehrte, Sehnde, Uetze sowie dem Arbeitskreis häusliche Gewalt des Präventionsrates ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Auf den aufgehängten T-Shirts stehen Zitate von Betroffenen – Frauen und Kindern –, die verdeutlichen, wie verletzend, bedrohlich und oft lebensgefährlich häusliche Gewalt ist.

Der Anlass: Der heutige Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und die weltweite UN-Kampagne „Orange the World“, die alljährlich vom 25. November bis zum 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam macht.

Die aktuelle Entwicklung ist dramatisch – bundesweit und lokal. Das Bundeskriminalamt hat jüngst die Zahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht: 265.942 Menschen wurden bundesweit Opfer häuslicher Gewalt – ein neuer Höchststand. Fast ein Viertel aller polizeilich registrierten Opfer entfällt inzwischen auf diesen Bereich. Frauen sind weiterhin besonders betroffen: 79,3 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt sind weiblich. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 308 Frauen und Mädchen gewaltsam getötet, davon 191 durch (Ex-)Partner oder Familienangehörige.

Auch in Sehnde zeigt sich dieser Trend deutlich. „Die Zahlen häuslicher Gewalt steigen seit Jahren kontinuierlich – auch bei uns in Sehnde“, erklärt Sarah Ogiermann, Frauenberaterin der AWO Frauenberatungsstelle in Sehnde. „Die Intensität wird zunehmend brutaler. Wir sehen immer mehr Fälle mit schweren körperlichen Verletzungen wie Knochenbrüchen.“

Häufig sind auch die Kinder der Betroffenen massiv gefährdet. „Die Opfer müssten deutlich besser geschützt werden. Leider erleben wir zu oft, dass Gerichte trotz dokumentierter Gewalt den Kontakt zum gewaltausübenden Elternteil weiterhin erlauben“, so Ogiermann. Neben körperlicher und psychischer Gewalt verzeichnet die Beratungsstelle einen starken Anstieg an digitaler Gewalt. Dazu gehören das heimliche Überwachen von Smartphones, Kontrolle durch GPS-Tracking, das Abfangen von Nachrichten oder Drohungen über soziale Medien. „Digitale Gewalt ist längst kein Randphänomen mehr und wird häufig unterschätzt – dabei ist sie ein weiteres Mittel, um Betroffene zu isolieren, zu kontrollieren oder zu bedrohen“, warnt Ogiermann.

Am Rathaus Sehnde informierten Banner über regionale und bundesweite Hilfsangebote. Die daneben aufgehängten T-Shirts mit Zitaten Betroffener – darunter Aussagen wie „Ich habe mir so oft gewünscht, dass er so wird wie früher“oder „Ich wollte ihm alles recht machen. Aber es war nie genug“ – machten die emotionale und physische Dimension der Gewalt sichtbar.

Parallel verteilte der Arbeitskreis kleine „Pfefferminzhäuser“ an Passantinnen – symbolisch für Schutz, Wärme und Unterstützung.
„Sowohl beruflich als auch privat kann jeder von uns in Situationen kommen, in denen es wichtig ist, die Hilfs- und Unterstützungseinrichtungen für Betroffene zu kennen“, betont Jennifer Glandorf, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Sehnde.

Hilfe und Unterstützung:

AWO Frauenberatungsstelle Burgdorf, Lehrte, Sehnde, Uetze
Goethestraße 8, 31275 Lehrte
Telefon: 05132 82 34 34
E-Mail: frauenberatung@awo-hannover.de

Bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Telefon: 08000 116 016 – www.hilfetelefon.de

Fotos & Text: Christian Degener/AWO

Kontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Gaby  Kujawa
Wilhelmstraße 7
30171 Hannover
Tel. 0511 8114-261
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Christian Degener
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