Region Hannover/Hannover. Rund 30 Mädchen* zwischen 8 und 18 Jahren kamen jetzt im Neuen Rathaus zusammen, um bei der Veranstaltung „MÄDCHEN*geRECHTE Kommune – Mädchen* machen Politik!“ ihre Ideen und Perspektiven einzubringen. Eingeladen hatten das Referat für Frauen und Gleichstellung der Landeshauptstadt Hannover, der Mädchen*arbeitskreis Hannover (MAK) sowie die Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung „Rollende Baustelle“ des Jugendwerks der AWO Region Hannover.
Tina Reiff, Koordinatorin der Mädchenarbeit beim AWO Jugendwerk eröffnete den Nachmittag im Namen der Vorbereitungsgruppe im Mosaiksaal und begrüßte die Gruppe gemeinsam mit Bürgermeisterin Monica Plate und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hannover, Luisa Arndt. Plate hob die Bedeutung von Angeboten hervor, die Mädchen* ermutigen, ihre Sicht auf die Stadt einzubringen: „Wir müssen viel stärker ihre Sicht auf die Stadt in unsere Stadtplanung mit einbeziehen, denn sie haben ganz bestimmte Bedürfnisse.“ Auch Arndt unterstrich die Wichtigkeit politischer Teilhabe: „Es ist entscheidend, dass Mädchen und junge Frauen in politischen Prozessen sichtbar sind und mitgestalten.“
Nach einem interaktiven Mädchen*rechte-Quiz startete die Zukunftswerkstatt. Zu Beginn erläuterte das Team den Ablauf und erklärte, dass die Ergebnisse des Tages später der Ratsvorsitzenden übergeben werden. Dr. Matthias Meyer von der „Rollenden Baustelle“ hob hervor, wie wichtig es sei, offen zu kommunizieren, was mit den Ideen der Mädchen anschließend passiert. Zunächst sammelten die Mädchen*, was in der Stadt aus ihrer Sicht noch nicht gut gelingt und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Anschließend entwickelten sie kreative Visionen für ein mädchen*gerechtes Hannover. In Kleingruppen entstanden Collagen, Zeichnungen und zahlreiche Vorschläge.
Zum Abschluss erarbeiteten sie, welche ihrer Vorschläge realistisch umsetzbar sind und wie sie sich in bestehende Beteiligungsstrukturen einbringen können. In dieser Phase waren auch zwei Politikerinnen* – Belgin Zaman und Dr. Maxi Carl – anwesend, und diskutierten mit den Mädchen* über ihre Ideen. Am Ende des Tages wurden alle Ergebnisse zusammengetragen und von den Mädchen* priorisiert. Besonders wichtig waren den Mädchen* unter anderem Straßenbeleuchtung, kostenlose Schulmaterialien und Hygieneartikel auf Schul- und Öffentlichen Toiletten.
Die von den Mädchen* priorisierten Ergebnisse werden zusammen mit einer ausführlichen Dokumentation am 5. Dezember um 17 Uhr im Neuen Rathaus der Ratsvorsitzenden, Uta Engelhardt, überreicht. „Die Mädchen* sind herzlich dazu eingeladen, die Ergebnisse mit zu übereichen“, sagte Meyer.
Meyer bedankte sich zum Abschluss nochmal ausdrücklich bei den zuvor in einem Vorbereitungsworkshop geschulten Moderatorinnen* für ihren Einsatz an diesem Tag. „Ohne die vielen Moderatorinnen* wäre die Veranstaltung so nicht möglich gewesen“, hob er hervor.
Neben dem Workshopprogramm hatten die Mädchen* die Gelegenheit, das Neue Rathaus zu erkunden, einige der historischen Säle kennenzulernen und sich bei Essen und Getränken auszutauschen. Viele beschrieben die Veranstaltung als einen Raum, in dem sie ernst genommen wurden – ein Ort, an dem ihre Ideen willkommen waren und ihre Stimmen gehört wurden.
Die Organisator*innen zeigen sich sehr zufrieden: Der Tag habe eindrucksvoll verdeutlicht, wie viel politisches Interesse, Kreativität und Mut Mädchen mitbringen.
Text: Gaby Kujawa/AWO, Fotos: privat