Region Hannover/ Hannover. „AWO gegen Ausgrenzung – Unsere Sprache ist Integration“. In unserem Jubiläumsjahr stellen wir Menschen vor, die sich seit vielen Jahren an unserer Aktion beteiligen: Seit dem ersten Marathon-Wochenende ist Marga Wiehler fester Bestandteil von „AWO rennt“. Die 61-jährige Diplom-Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin arbeitet in der AWO Familienberatungsstelle und Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatungsstelle und ist Mitinitiatorin und Organisatorin der jährlich stattfindenden Aktion.
„Die Idee, als AWO unter einem gemeinsamen Motto beim Hannover-Marathon teilzunehmen, entstand damals bei uns im Migrationsbereich“, erzählt Marga. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen gründete sie eine Art Betriebssportgruppe, die regelmäßig am Maschsee trainierte. „Wir wollten die Freude am Laufen mit anderen teilen und gleichzeitig Menschen zusammenbringen – Klienten, Kooperationspartner, Kolleginnen. Es ging uns darum, über den Arbeitsalltag hinaus Begegnungen zu schaffen.“
Im ersten Jahr hatte Marga sich das Ziel gesetzt, auch ihren ersten Halbmarathon zu laufen. „Leider hat mich ein Virus damals ausgebremst, und ich bin die Strecke gewalkt. Aber im Jahr darauf, habe ich den Halbmarathon geschafft“, sagt sie stolz. Seitdem ist sie 23-mal die 21,0975 Kilometer lange Strecke beim Hannover-Marathon gelaufen – und wird auch im April wieder über diese Distanz für die AWO an den Start gehen.
Das Motto von „AWO rennt“ – „Gegen Ausgrenzung – Unsere Sprache ist Integration“ – liegt ihr besonders am Herzen. „Die AWO setzt sich für Menschen ein, die Unterstützung brauchen, weil sie am Rande der Gesellschaft stehen oder in einer Krise sind. Beim Marathon können wir zeigen, wie vielfältig unsere Arbeit ist, und ein Zeichen setzen.“ Für Marga Wiehler ist es eine persönliche Überzeugung, den Menschen eine Stimme zu geben, die oft übersehen werden.
Besondere Momente gibt es für sie jedes Jahr – sei es die ausgelassene Stimmung an der Strecke oder die Begegnungen im AWO Zelt. Doch eine Erinnerung ist ihr besonders im Gedächtnis geblieben: „Beim ersten Lauf waren die Strecken falsch vermessen. Kinder, die eigentlich 500 Meter laufen sollten, landeten plötzlich auf einer fast ein Kilometer langen Strecke. Der Zehn-Kilometer-Lauf war tatsächlich fast 13 Kilometer lang. Das Chaos war groß und führte dazu, dass die Organisation des Hannover Marathon später an eine professionelle Eventagentur übergeben wurde.“
Marga schätzt die Gemeinschaft, die sich über die Jahre entwickelt hat: „Viele von uns sind schon lange dabei, und ehemalige Läuferinnen und Läufer kommen oft vorbei, um Hallo zu sagen. Es ist schön, zu sehen, wie Kinder, die früher mitgelaufen sind, jetzt als Erwachsene dabei sind. Es ist wie eine kleine Community.“
Ihr Tipp an alle, die überlegen, das erste Mal mitzulaufen: „Einfach machen! Vorbereitung ist wichtig, aber beim ersten Mal sollte die Zeit keine Rolle spielen. Es geht darum, die Atmosphäre zu genießen, neue Menschen kennenzulernen, unter einem gemeinsamen Motto zu laufen und die Werte der AWO nach außen zu tragen.“
Für die Zukunft wünscht sich Marga, dass weiterhin Kolleginnen und Kollegen bei der AWO – insbesondere die jüngere Generation – das Laufen für sich entdecken, Spaß daran haben und sich auch an der Organisation dieser schönen Veranstaltung beteiligen.
Text & Foto: Gaby Kujawa/AWO