Hannover/Pattensen. „Damit können wir den Frauen bei ihrem Auszug aus dem Frauenhaus den Start in ein neues Leben etwas bunter gestalten“, sagt Lydia Pfeiffer, die Leiterin des Frauenhauses der AWO Region Hannover und bedankt sich bei Vanessa Jäkel-Khatib von der Patchwork Gilde Deutschland für 50 gespendete Patchwork-Kissen. „Wir freuen uns sehr über die schönen und liebevoll gestalteten Kissen.“
Jäkel-Khatib, Mitbegründerin und Teilnehmerin der Patchwork-Gruppe in Pattensen, hatte Pfeiffer zur offiziellen Übergabe der Kissen nach Pattensen eingeladen, um den Gruppenteilnehmerinnen die Arbeit des AWO Frauenhauses vorzustellen. „Das Interesse der Frauen war sehr groß und die Betroffenheit über einzelne Schicksale war ihnen deutlich anzumerken“, sagt Pfeiffer. Die Anzahl der seit 1995 im Frauenhaus schutzsuchenden 2567 Frauen und 2711 Kinder schockierten die Frauen genauso wie die teilweise langen Leidenswege der Frauen und Kinder.
Im neuen Projekt der Pattenser Patchwork-Gruppe haben 16 Frauen insgesamt 50 Kissenhüllen für die Frauen und Kinder des AWO Frauenhauses genäht. Nach vorherigen Nähprojekten für soziale Einrichtungen war es diesmal das Ansinnen der Frauen, mit ihrem Engagement eine oft eher unbeachtete Gruppe von Mitmenschen zu bedenken. „Frauen die aus häuslicher Gewalt – sowohl körperlicher wie auch psychischer Gewalt fliehen – erfahren oft wenig Beachtung in unserer Gesellschaft“, betont Jäkel-Khatib. Dies zu ändern und um ihnen eine Freude zu machen, sei der Anlass für unsere Aktion gewesen.
Auch zukünftig will sich die Gruppe weiter für das AWO Frauenhaus engagieren und neue Ideen für Projekte entwickeln und umsetzen.
Neben den Stoffen, die die Patchwork Frauen aus ihren eigenen Beständen zusteuerten, unterstützte die Patchworkdiele in Jeinsen die Gruppe mit Materialspenden und das Einrichtungshaus IKEA Hannover Expo-Park spendete die benötigten 50 Kissenfüllungen.
Zum Hintergrund
Das Frauenhaus der AWO Region Hannover bietet Frauen und Kindern Schutz, die von häuslicher Gewalt bedroht oder betroffen sind. Um eine bessere Wohnsituation ist das AWO Frauenhaus im Jahr 2018 an einen neuen Standort in einen Neubau umgezogen.12 Frauen und 15 Kinder finden darin Schutz und eine sichere Unterkunft. Eine Sozial- und Organisationspädagogin, drei Sozialpädagoginnen, zwei Erzieherinnen und elf Nachtbereitschaften sichern die 24-stündige Erreichbarkeit des Frauenhauses ab.