Region Hannover/ Hannover-Wettbergen. Stinkig, schmuddelig und schmutzig – so haben es die Olchis am Liebsten. Die Olchis sind liebenswerte Wesen, die als glückliche Großfamilie in ihrer Höhle auf einer Mülldeponie leben. Den Kindern der AWO Kita Bergfeldstraße gefielen die bekannten Figuren aus den Kinderbüchern von Erhard Dietl so sehr, dass sie jetzt gemeinsam mit ihren pädagogischen Fachkräften ein Theaterstück mit dem Titel „Die Olchis aus Schmuddelfing“ einstudiert haben. „Mit großer Freude und Begeisterung waren sie monatelang bei der Sache“, berichtet Jordana Henkel, Koordinatorin des AWO Familienzentrums. Und es gab bereits drei Aufführungen: eine für die anderen Kinder der Kita und zwei für die Familien und Freunde.
Zuvor hatte es einen gemeinsamen Auswahlprozess gegeben: Verschiedene Buchvorschläge wurden von den Kindern gesammelt und vorgelesen und nach intensiven Diskussionen fiel die Wahl auf die Olchis. „Die Kinder waren von der skurrilen und liebenswerten Welt der Olchis fasziniert und haben mit viel Eifer und Kreativität an der Umsetzung der Geschichte gearbeitet. Jede Probe war geprägt von Lachen, lebhaften Diskussionen und großer Vorfreude auf die Aufführung“, sagt Özlem Yilmaz, die stellvertretende Kita-Leiterin. Den Kindern habe vor allem gefallen, dass die Olchis anders sind als die Menschen und alles machen dürfen, was sie wollen. Ihr Zuhause kann dreckig oder sogar matschig sein, sie müssen sich nicht waschen und können den ganzen Tag faul sein. „Und sie sind eine harmonische große Familie, die zusammenhält, das hat den Kindern auch gefallen“, so Yilmaz.
Bereits im Oktober hat die Kita mit dem Projekt gestartet – alle konnten mitmachen. „Im Laufe der Zeit hat sich dann eine fest Gruppe gebildet, die das Stück aufführen wollte“, sagt Yilmaz. Pädagogisch seien solche Projekte sehr wertvoll: Die Kinder lernen neue Geschichten kennen, erweitern ihren Wortschatz und versetzen sich in die Rollen und deren Gefühle hinein. Auch die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Teilnehmer*innen habe das Theaterspiel gefördert. Besonders beeindruckend sei die Transformation von Kindern gewesen, die zu Beginn des Projekts schüchtern und zurückhaltend waren. „Durch das regelmäßige Theaterspielen gewannen sie nicht nur an Selbstbewusstsein, sondern entwickelten auch eine bemerkenswerte Selbstständigkeit. Diese wertvolle Erfahrung ermöglichte es ihnen, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken und über sich hinauszuwachsen. Die Bühne wurde zu einem Ort der Entfaltung, an dem sie lernten, ihre Stimmen zu erheben und mit Freude und Stolz aufzutreten“, betont Yilmaz.
Text & Fotos: Christian Degener/AWO