Region Hannover/Hannover. In der AWO Kindertagesstätte Rosenbergstraße wurden jetzt die Gewinnerprojekte des Wettbewerbs der Bürgerstiftung Soziale Zukunft der AWO in der Region Hannover ausgezeichnet. Jede der fünf Einrichtungen erhielt im Rahmen einer feierlichen Preisvergabe eine Urkunde sowie 1.000 Euro für ihre Projekte, die zeigen, wie Demokratie, Teilhabe und Nachhaltigkeit im Alltag der AWO Region Hannover gelebt werden können. „Mit diesem Wettbewerb wollen wir das Engagement sichtbar machen und andere ermutigen, ähnliche Wege zu gehen“, sagte Beate Kopmann, Leiterin der AWO Familienbildung für die Stiftung.
„Die eingereichten Projekte machen deutlich, wie engagiert die Einrichtungen daran arbeiten, demokratische Werte, Mitbestimmung und Nachhaltigkeit erfahrbar zu machen“, betonte Petra Rudszuck, stellvertretende Regionspräsidentin und Vorsitzende des Stiftungsrates, bei der Verleihung.
AWO Vorstandsvorsitzender Dirk von der Osten erklärte: „Die AWO ist ein Ort, an dem Demokratie und Teilhabe gelebt und vermittelt werden.“ Es sei beeindruckend, mit wie viel Kreativität und Engagement die Kinder, Jugendlichen und Fachkräfte ihre Ideen umsetzten.
Politik zum Anfassen in Berlin
Die Einrichtung Sprache und Integration ermöglichte 31 jungen geflüchteten Menschen aus Jugendintegrationskursen eine Exkursion nach Berlin. Vom Brandenburger Tor bis zur Reichstagskuppel erkundeten die Teilnehmenden bedeutende Orte deutscher Geschichte und Politik. Höhepunkt war ein Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Adis Ahmetovic im Paul-Löbe-Haus, bei dem aktuelle politische Fragen offen diskutiert wurden. Die Jugendlichen waren beeindruckt von der direkten Begegnung und der Möglichkeit, Politik hautnah zu erleben.
Kinder gestalten Demokratie
In der gastgebenden Kindertagesstätte Rosenbergstraße machten die Kinder selbst Demokratie erfahrbar: Ausgangspunkt war die Beschwerde, dass es zu wenige Fahrzeuge auf dem Außengelände gebe. Gemeinsam entwickelten die Kinder Lösungen, wählten ihr Wunschfahrzeug in mehreren Abstimmungen und beschlossen schließlich, Spenden beim Sommerfest zu sammeln. Mit großem Engagement von Kindern, Eltern und Fachkräften konnte das neue Fahrzeug angeschafft werden. Die Kinder haben erfahren, in Veränderungsprozesse einbezogen zu sein, Einfluss ausüben zu können und ernst genommen zu werden.
Weltkindertag in Kinderhand
Im AWO Familienzentrum Mühenkamp planten und organisierten Kinder und pädagogische Fachkräfte gemeinsam den Weltkindertag. In selbst gewählten Arbeitsgruppen wie „Essen & Einkauf“, „Deko & Aufbau“ oder „Plakate gestalten“ übernahmen die Kinder Verantwortung, trafen Entscheidungen und setzten ihre Ideen in die Tat um. Die Beteiligung aller Altersgruppen zeigte, dass Mitbestimmung schon im Kindergartenalltag funktionieren kann – und die Kinder dadurch lernen, wie Demokratie funktioniert.
Umweltdetektive der Burgwedeler Straße
Die AWO Kita Burgwedeler Straße machte sich mit den Kindern auf den Weg, die Natur zu entdecken und Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen. Ausgestattet mit selbstgebastelten Detektivhüten wurden Wälder erkundet, Müll gesammelt, Tiere beobachtet und eine Mülldeponie besucht. Ein eigens gebautes „Müllmonster“ und Umweltdetektiv-Ausweise machten das Projekt greifbar und nachhaltig. Die Kinder lernten nicht nur Mülltrennung und Umweltbewusstsein, sondern gaben ihr Wissen im Alltag an andere Kinder oder an ihre Familien weiter – ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Kleinen.
Bauen eines Weidentipis und Anlegen eines Färbergartens
Das Projekt der AWO Kita König-Ludwig-Straße in Wunstorf umfasste den Bau eines Weidentipis und das Anlegen eines Färbergartens. Die Kinder waren von Anfang an aktiv beteiligt, brachten eigene Ideen ein und arbeiteten mit Naturmaterialien und Werkzeugen. Dabei wurden Kreativität, Feinmotorik und Sprachentwicklung gezielt gefördert. Sie stellten Farben aus selbst angebauten Pflanzen her und übernahmen Verantwortung für Pflege und Gestaltung.
„Die ausgezeichneten Projekte zeigen, wie wichtig es ist, Demokratie, Teilhabe und Nachhaltigkeit früh zu fördern – sei es in der politischen Bildung junger Geflüchteter, im Kita-Alltag oder beim gemeinsamen Engagement für die Umwelt“, so die Verantwortlichen der Bürgerstiftung. Mit der Auszeichnung möchte die Stiftung nicht nur die Projekte würdigen, sondern auch deren Wirkung in die Öffentlichkeit tragen: gelebte Demokratie, starke Kinder und ein bewusster Blick auf unsere Umwelt.
Text & Fotos: Gaby Kujawa/AWO