Nezir Begovic: „Wir haben eine starke Tradition, und unser Motto ist heute wichtiger denn je.“

25 Jahre AWO rennt: „Wir haben eine starke Tradition, und unser Motto ist heute wichtiger denn je“

Seit 25 Jahren setzt die AWO Region Hannover beim Marathon-Wochenende ein Zeichen gegen Ausgrenzung

Region Hannover/Hannover. „AWO gegen Ausgrenzung – Unsere Sprache ist Integration“. In unserem Jubiläumsjahr stellen wir Menschen vor, die sich seit vielen Jahren an unserer Aktion beteiligen: Nezir Begovic, 57, Diplom-Sozialpädagoge/Sozialarbeiter, leitet den Fachbereich Bildung, Qualifizierung und Teilhabe bei der AWO. Bajdo – wie er von allen genannt wird – ist seit Beginn von „AWO rennt“ dabei. Anfangs half er bei der Organisation, belegte Brötchen oder fotografierte die AWO Kinder beim Kinderlauf. Doch im vierten Jahr stand er selbst an der Startlinie – und seitdem ist das Marathon-Wochenende fester Bestandteil seines Kalenders. „Es sei denn, ich bin verletzt“, sagt er schmunzelnd. „Dann belege ich eben Brötchen. Aber dabei bin ich immer.“

Joggen kam eher zufällig in sein Leben. „Wenn man im Beratungszentrum für Integrations- und Migrationsfragen der AWO Region Hannover arbeitet, wird man irgendwann gefragt, ob man nicht freitags mitlaufen möchte“, erzählt er. Eine Runde um den Maschsee mit den Kolleginnen und Kollegen. „Falls du sagst, dass du nicht joggen kannst, kommt sofort die Antwort: ‚Jeder kann mit uns joggen, wir passen uns an, es macht Spaß, und wir unterstützen dich.‘ Da hatte ich keine Wahl!“ Was als spontane Teilnahme begann, wurde für ihn zur Routine.

Doch „AWO rennt“ ist für Bajdo Begovic weit mehr als Sport. „Das Motto auf unserem Shirt – ‚Gegen Ausgrenzung – Unsere Sprache ist Integration‘ – das sind wir, die AWO“, sagt er mit Nachdruck. „Leider müssen wir auch heute noch gegen Ausgrenzung kämpfen. Wir laufen nicht nur, weil es gesund ist. Wir haben eine klare Haltung – und gerade jetzt ist es wichtig, sich zu engagieren.“

Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm Erlebnisse, die den Zusammenhalt von „AWO rennt“ zeigen.  Zum Beispiel der Sturz seines ehemaligen Kollegen Tes, der bei einem 10-Kilometer-Lauf über ein Kabel stolperte und sich die Nase brach. „Tes war immer schneller als ich. Ich kam hinter ihm an und sah, dass er am Boden lag. Natürlich habe ich sofort angehalten“, erinnert sich Bajdo. Tes winkte ab und sagte nur: „Lauf weiter!“ „Ich bin dann mit einer ganz schlechten Zeit ins Ziel gekommen, aber das war völlig egal. Danach haben wir alle versucht herauszufinden, in welches Krankenhaus er gebracht wurde. Unsere Aufgaben waren nebensächlich, alle wollten nur wissen, wo Tes ist.“

Auch die Teilnahme von über 30 Geflüchteten aus den Wohnunterkünften der AWO 2016 bleibt unvergessen. „Sie haben sich gemeinsam vorbereitet, und wir haben Spenden für Laufkleidung bekommen. Es war großartig zu sehen, mit welcher Energie sie dabei waren – eine tolle Aktion.

„AWO rennt“ ist für ihn fest eingeplant – privat wie beruflich. „Solange sich gesellschaftlich nichts grundlegend ändert, müssen wir weiter unter diesem Motto laufen“, sagt er bestimmt. Seine Distanz sind meist die 10 Kilometer – einmal, in der Coronazeit, hat er sogar einen Halbmarathon geschafft. Eine besondere Vorbereitung macht er nicht. Freitags läuft er mit der Laufgruppe am Maschsee, manchmal unter der Woche ein paar Kilometer für sich, sonntags mit seiner Frau und den Hunden. „Für mich geht es nicht um Zeiten – ich laufe, weil es mir Spaß macht.“

Die Atmosphäre beim Marathon-Wochenende? „Einfach top“, sagt Begovic. „Man trifft viele bekannte Gesichter. Mittlerweile laufen auch Erwachsene mit, die wir früher als Kinder begleitet haben. Viele helfen ehrenamtlich beim Aufbau oder im Verpflegungszelt. Egal in welcher Funktion – wir sind alle für die Sache da.“

Was würde er jemandem sagen, der überlegt, das erste Mal für die AWO zu laufen? „Für die AWO zu laufen, ist eine Ehre“, sagt er mit Überzeugung. „Wir haben eine starke Tradition, und unser Motto ist heute wichtiger denn je.“

Text & Foto: Gaby Kujawa/AWO

Nezir Begovic: „Wir haben eine starke Tradition, und unser Motto ist heute wichtiger denn je.“

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