Eröffneten das neue AWO Frauenhaus heute (von links): Regionspräsident Steffen Krach (SPD), Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für soziale Infrastruktur der Region Hannover, Ute Vesper, AWO Fachbereichsleiterin Frauen, Dirk von der Osten, Vorstand der AWO, Dr. Silke Lesemann, Präsidentin der AWO Region Hannover, Jörg Hellweg, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Soziales der Region Hannover, Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, und Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn (CDU).

Neues AWO Frauenhaus in Burgdorf offiziell eröffnet

Der Gewalt entkommen und einen normalen Alltag erleben: Plätze für bis zu zwölf Frauen und 15 Kinder

 

Region Hannover/ Burgdorf. Das neue Frauenhaus der AWO Region Hannover in Burgdorf ist heute offiziell eröffnet worden. Die Einrichtung, die Platz für bis zu zwölf Frauen und 15 Kinder bietet, wird von der Region Hannover jährlich mit rund einer halben Million Euro finanziert, eine Förderung durch das Land Niedersachsen in Höhe von 142.500 Euro ist in Aussicht gestellt, berichtet Ute Vesper, Fachbereichsleiterin Frauen bei der AWO Region Hannover. „Es war höchste Zeit, ein zusätzliches Frauenhaus zu schaffen. Ich bin froh, dass es gelungen ist, diesen Standort zu einem geschützten Raum für von Gewalt betroffene Frauen zu schaffen“, sagt Regionspräsident Steffen Krach (SPD). Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt habe in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Frauen in Not nur noch schwer neuen Wohnraum gefunden haben. Die Verweildauer in den Frauenhäusern sei daher spürbar gestiegen, Plätze seien länger belegt gewesen und hätten deshalb anderen nicht mehr zur Verfügung gestanden.

Die neue Einrichtung in Burgdorf, die von Katharina Krüger geleitet wird, ist ein sogenanntes „gesichertes Frauenhaus“. Anders als bei anderen Frauenhäusern ist die Adresse nicht geheim, das Haus aber technisch gesichert. Besuche sind möglich. „Es ist damit vor allem für Familien geeignet, in denen die individuelle Gefährdungslage den Kontakt zu wichtigen Personen aus dem bisherigen Umfeld zulässt“, erklärt Vesper. Einem in Burgdorf tief verwurzelten Gebäude werde mit dem Frauenhaus eine neue Funktion übergeben, sagt Armin Pollehn (CDU), Bürgermeister der Stadt Burgdorf, und betont. „Das Frauenhaus ist neben der Frauenberatungsstelle ein weiterer wichtiger Baustein für die Sicherheit von Frauen, die sich aus Gewaltverhältnissen trennen. Ich wünsche allen Bewohnerinnen und Kindern einen guten Start in eine bessere, gewaltfreie Zukunft.“

Dr. Silke Lesemann, Präsidentin der AWO Region Hannover, erinnert daran, dass die AWO Frauen mit einem vielfältigen Angebot unterstützt. „Wichtig ist uns die konkrete Hilfe für Frauen, die Gewalt in jeglicher Form erleiden. Mit einem weiteren Frauenhaus in der Region Hannover ergänzen wir die vorhandenen Angebote der AWO um einen wichtigen Baustein. Wir haben kompetente Beratungsangebote und -dienstleistungen, die Hilfesuchenden weiterhelfen“, so Lesemann. Dirk von der Osten, Vorstand der AWO Region Hannover, ergänzte: „Ich freue mich, dass die AWO als Trägerin dieses neuen Standorts ihre Arbeit weiter ausbauen und Frauen und Kindern mit Gewalterfahrungen den Raum bieten kann, sich zu stabilisieren.“ Voraussetzung dafür sei eine gute Unterstützung. Er bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen des neuen AWO Frauenhauses, die mit Engagement und Kompetenz den Bewohnerinnen helfen, sich ein selbstbewusstes eigenständiges Leben aufzubauen.

Häusliche Gewalt sei für die Region Hannover ein wichtiges Thema. „Unser Ziel ist es, ausreichend Plätze für Frauen in Not zu schaffen“, betonte Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für soziale Infrastruktur der Region Hannover. Durch die Idee des geschützten Frauenhauses, das nicht anonym ist, werde den Frauen vermittelt, dass nicht sie es sind, die sich verstecken müssen. „Weder die Frauen noch die Kinder müssen den Kontakt zu ihrem bisherigen Umfeld abbrechen. So bietet das Haus die Möglichkeit, die Gewaltspirale zu beenden und trotzdem einen halbwegs normalen Alltag zu erleben“, so Hanke.

Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, erinnert an die im Februar 2018 in Kraft getretene Istanbul-Konvention. „Wenn wir die Vorgaben des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt umsetzen wollen, brauchen wir in der Region Hannover insgesamt 117 Familienplätze in Frauenhäusern. Dem sind wir mit dieser Neueröffnung ein gutes Stück näher gekommen, am Ziel sind wir aber noch nicht“, so Mundt. Das Konzept zur Weiterentwicklung von Beratung, Schutz und Hilfe für gewaltbetroffene Frauen in der Region Hannover sei ein Gemeinschaftswerk, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus der Regionsverwaltung ebenso mitgearbeitet haben wie Praktikerinnen, die die Bedürfnisse von gewaltbetroffenen Frauen aus erster Hand kennen. „So haben wir ein stabiles Fundament für die bestehende und die künftige Arbeit geschaffen“, sagt Jörg Hellweg, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Soziales der Region Hannover.

Das neue Haus verfügt über Wohnmodule für alleinstehende Frauen und Frauen mit Kindern sowie einen großzügigen Mehrzweckraum, ein Spielzimmer und weitere Gemeinschaftsräume. Damit haben die Bewohnerinnen und Bewohner – Frauen und Kinder –  sowohl die Möglichkeit sich zurückzuziehen, als auch in Kommunikation mit anderen Frauen zu treten. Für die Beratung und Begleitung in ihrer aktuellen Lebenssituation stehen den Frauen vier Sozialpädagoginnen und zwei Erzieherinnen zur Seite.

Zum Hintergrund:

Bereits 2018 hatte die Regionsversammlung das „Konzept zur Weiterentwicklung von Beratung, Schutz und Hilfe für gewaltbetroffene Frauen in der Region Hannover“ beschlossen. Das Papier sah vier Bausteine vor: die Neueinrichtung eines sogenannten FrauenHaus.24, das rund um die Uhr als Anlaufstelle zur Verfügung steht; die Neueinrichtung eines weiteren Frauenhauses als „gesichertes Frauenhaus“; Angebote für sozialpädagogisch begleitetes Übergangswohnen sowie die gezielte Akquise von Wohnungen für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder.

Katharina Krüger, Leiterin des Frauenhauses.

Fotos & Clip: Christian Degener/AWO, Text: Christina Kreutz/Region Hannover & Christian Degener/AWO

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